Freiburg (dpa) - Die Doping-Vorwürfe des ehemaligen Telekom- Radprofis Bert Dietz gegen die beiden Sportärzte Lothar Heinrich und Andreas Schmid vom Universitätsklinikum Freiburg fließen in die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ein.
Dies sagte der Freiburger Oberstaatsanwalt Wolfgang Maier. Zwar sei die von Dietz in der ARD-Sendung «Beckmann» geschilderte Anleitung zum EPO-Doping strafrechtlich verjährt, sagte Maier. Dennoch seien die Aussagen im Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz nützlich. Das Universitätsklinikum teilte derweil mit, sie stelle Heinrich und Schmid bis zur Klärung der Vorwürfe von ihrer Tätigkeit frei.
Dennoch gelte weiter die Unschuldsvermutung. Die von der Universität Freiburg eingesetzte dreiköpfige Untersuchungskommission ermittle mit Hochdruck. «Die Universitätsklinik geht davon aus, dass die Telekom ebenfalls eine Untersuchungskommission einrichten wird, um die Vorwürfe zu klären», sagte Matthias Brandis, der Leitende Ärztliche Direktor. Die Klinik ziehe ihre drei noch tätigen Ärzte mit sofortiger Wirkung aus dem Telekom-Team zurück.
Der Kommunikationschef von T-Mobile, Christian Frommert, hatte die sportmedizinische Zusammenarbeit mit der Freiburger Klinik zum Saisonende in Frage gestellt. Ex-Radprofi Dietz hatte am Montagabend zugegeben, während seiner Zeit bei Telekom von 1994 bis 1998 ab 1995 regelmäßig auf Empfehlung der Freiburger Teamärzte EPO genommen zu haben. «Die Ärzte haben, wenn sie selbst vor Ort waren, selbst gespritzt», sagte Dietz.