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Andreas Klöden gehört zu den Top-Favoriten auf den Toursieg.
02.07.2007 12:10
Die Favoriten bei der 94. Tour de France

Hamburg (dpa) - In die 94. Tour de France starten am 7. Juli in London vor allem sechs Fahrer als Favoriten. Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) stellt sie in Kurzporträts vor und beleuchtet ihre Chancen.

Alexander Winokurow (Astana): Der 33 Jahre alte Kasache will seine wohl letzte Chance auf den Gesamtsieg bei der Tour unbedingt nutzen und hat sich intensiv wie nie vorbereitet. Schon im Vorjahr gehörte er zu den Favoriten, war dann aber Leidtragender des Tour-Ausschlusses des Astana-Teams infolge des spanischen Doping-Skandals.

Damals tauchte sein Name zwar nicht auf, doch der Doping-Schatten, der über Astana liegt, fährt auch heute noch bei Winokurow mit. Der frühere T-Mobile-Profi gilt als aggressiver Allrounder, der in den letzten Jahren auch sein taktisches Vermögen geschärft hat. In dieser Saison hat er bei der Dauphiné Libéré zwei Etappen (Zeitfahren, Schlussetappe) gewonnen. Seine größten Erfolge sind der Sieg bei der Vuelta 2006 und der dritte Platz bei der Tour de France 2003.

Andreas Klöden (Astana): Nach dem zweiten Platz 2004 und dem dritten Rang 2006 greift der 32-Jährige in diesem Jahr nach dem Gesamtsieg. Seine gute Form hat er mit Siegen beim Tirreno-Adriatico und beim Circuit de la Sarthe unter Beweis gestellt.

Von T-Mobile war der frühere Helfer und enge Freund von Jan Ullrich im vergangenen Jahr im Streit geschieden, unter anderem weil er der Teamleitung taktische Fehler bei der Tour 2006 vorwarf. Den damals verpassten Gesamtsieg will der im sächsischen Mittweida geborene Klöden nun mit Astana nachholen. Bis zum Start der Tour hat er einen Medien-Boykott angekündigt, um sich voll auf den Sport konzentrieren zu können.

Alejandro Valverde (Caisse d'Epargne): Der 27 Jahre alte Spanier hat zwar noch keine der großen Rundfahrten gewonnen, gilt aber als Fahrer, der noch eine große Zukunft vor sich hat. In diesem Jahr entschied er die Valencia-Rundfahrt und die Murcia-Rundfahrt für sich. Seine Stärken hat er vor allem als Kletterer und im Sprint, entwickelt sich aber mehr und mehr zu einem kompletten Allrounder.

Anfang dieses Jahres sollte Valverde als Nachfolger von Jan Ullrich und Andreas Klöden sowie als potenzieller Tour-Sieger zu T-Mobile kommen, doch der Wechsel platzte. Auch ihm droht Ungemach in der Fuentes-Affäre: Sein Blut soll unter dem Namen seines Hundes («Piti») gelagert worden sein. Seine bisherigen beiden Tour-Auftritte musste Valverde, ProTour-Gesamtsieger 2006, jeweils nach Stürzen abbrechen.

Oscar Pereiro (Caisse d'Epargne): Valverdes Teamkollege ist der «heimliche» Sieger des Vorjahres: Hinter dem später des Dopings überführten, aber noch nicht verurteilten Floyd Landis belegte er den zweiten Platz. Der 26 Jahre alte Spanier trug 2006 während fünf Etappen das Gelbe Trikot und verlor es erst im abschließenden Zeitfahren an Landis.

Auch gegen ihn wurde wegen Dopingverdachts ermittelt, doch für den Gebrauch des Asthma-Wirkstoffes Salbutamol konnte er eine medizinische Indikation und eine Ausnahmegenehmigung vorweisen. In dieser Saison ist Pereiro noch nicht groß in Erscheinung getreten, gilt aber dennoch als aussichtsreicher Kandidat für den Tour-Sieg.

Levi Leipheimer (Discovery Channel): Der 33 Jahre alte Amerikaner fuhr bei der Tour schon drei Mal unter die ersten Zehn, für einen Podestplatz in Paris reichte es bislang aber nicht. Im Vorjahr war er mit großen Erwartungen gestartet, vergab aber mit einem miserablen Auftritt beim Zeitfahren der 7. Etappe alle Siegchancen.

Zur Saison 2007 wechselte er nach zwei Jahren beim Team Gerolsteiner zu Discovery Channel und gewann die Kalifornien-Rundfahrt sowie zwei Etappen bei der Tour of Georgia. Die größten Erfolge des ausgezeichneten Bergfahrers sind der Sieg bei der Deutschland-Tour 2005 und bei der Dauphiné Libéré 2006.

Carlos Sastre (CSC): Der Bergspezialist fuhr in den vergangenen Jahren konstant gute Platzierungen heraus. Bei der Tour landete der 32 Jahre alte Spanier in den vergangenen fünf Jahren vier Mal unter den ersten zehn; sein bestes Resultat war der 4. Platz 2006, als er für den in die Doping-Affäre verwickelten und suspendierten Ivan Basso die Führung des Teams übernahm.

Auch bei der Vuelta präsentierte er sich zuletzt stark: 2005 wurde Sastre Zweiter, 2006 Vierter. Die dänische CSC-Mannschaft des Doping-geständigen Managers Bjarne Riis meldet mit Sastre und dem Luxemburger Frank Schleck Ansprüche auf das Gelbe Trikot an.


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