Lüttich (dpa) - Das Team Gerolsteiner hat den dritten Sieg innerhalb von acht Tagen verpasst: Der Italiener Danilo di Luca hat den ältesten Rad-Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich mit fünf Sekunden Vorsprung vor dem Vorjahressieger Alejandro Valverde (Spanien) gewonnen.
Der Luxemburger Frank Schleck, den ein Rippenbruch behinderte, wurde Dritter. Nachdem die Gerolsteiner-Profis Stefan Schumacher (Nürtingen) das Amstel Gold Race und Davide Rebellin (Italien) den Flèche Wallonne gewonnen hatten, hoffte das deutsche Team aus der Vulkaneifel vergeblich auf den Sieg-Hattrick.
Der 31-jährige di Luca war bei der 93. Auflage des belgischen Klassikers, der 1892 zum ersten Mal gefahren wurde, zu stark. Der kleine Italiener hatte sich im Lütticher Stadt-Bezirk Ans am letzten von zwölf Anstiegen 3,5 Kilometer vor dem Ziel von einer großen Gruppe mit Schleck abgesetzt. Im Finale ließ er sich den prestigeträchtigen Sieg nach 262 Kilometern nicht mehr nehmen. Rebellin konnte als Fünfter aber seine souveräne Führung in der ProTour-Gesamtwertung verteidigen.
Schumacher fuhr auch beim letzten Frühjahrs-Klassiker ein starkes Rennen und hatte es 15,5 Kilometer vor dem Ziel aus einer siebenköpfigen Spitzengruppe alleine versucht. Er kam aber nicht weit genug. Sechseinhalb Kilometer vor dem Ziel musste er passen und spielte in der Endabrechnung keine Rolle mehr. «Es kann nicht immer klappen. Wir hatten eine Bombenwoche in den Ardennen und können in dieser Form am Dienstag in Frankfurt beim 'Henninger Turm' sicher einiges bewegen», sagte Schumacher, dem im Finale die Kraft fehlte.
Ungewöhnlich früh hatte sich eine Spitzengruppe aus vier Fahrern gebildet. Sie hatten sich schon elf Kilometer nach dem Start abgesetzt und fuhren stundenlang allein auf weiter Flur. Ihr Maximal-Vorsprung betrug 18:30 Minuten. Aber im Finale mussten sie ihrer Alleinfahrt Tribut zollen. Die auf zwei Fahrer geschrumpfte Ausreißer-Formation wurde 28 Kilometer vor Lüttich von einer fünfköpfigen Verfolgergruppe mit Schumacher an der Spitze eingeholt.
Mit dem ältesten aller Klassiker endet die ProTour-Serie der Eintagesrennen im Frühjahr. Mit der Tour de Romandie beginnen am 1. Mai die großen Etappenfahrten. Der deutsche Klassiker «Rund um den Henninger Turm» am 2. Mai in Frankfurt hat keinen ProTour-Status, bemüht sich nach dem finanziellen Aus der Meisterschaft von Zürich aber darum.