Hamburg (dpa) - Die Organisatoren der Hamburg Cyclassics haben den Start des italienischen Pro-Tour-Spitzenreiters Danilo di Luca kritisiert.
«Er hat das Startrecht, da können wir als Veranstalter leider nichts machen», sagte Frank Bertling, Geschäftsführer der Hamburger Agentur Upsolut, der Deutschen Presse-Agentur dpa nach dem Beginn des Pro-Tour-Radrennens. Er könne den Start des Giro d'Italia-Siegers nicht befürworten: «Das zeigt, dass der Ethik-Code für einige Teams Makulatur ist.»
Der 31 Jahre alte di Luca war vor der Tour de France unter Doping-Verdacht geraten, hatte die Vorwürfe aber zurückgewiesen. Auch angesichts der Irritationen um den Start des Liquigas-Profis forderte Bertling in Doping-Fragen die Installierung eines «neutralen Schiedsgerichts» etwa unter der Leitung der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA). «Jeder meint, dass er nicht eingreifen muss, weder der Weltverband UCI noch das Team», sagte Bertling.
Um die Glaubwürdigkeit des Hamburger Radrennens zu gewährleisten, sind in diesem Jahr die Doping-Kontrollen verschärft worden. Am Sonntagmorgen wurden bei knapp 50 Fahrern aus sechs Mannschaften - darunter di Lucas Liquigas-Team - Blut-Screenings gemacht. Zudem sollten im Ziel neben den drei Erstplatzierten drei weitere Profis auf Doping getestet werden. Insgesamt 167 Profis gingen bei dem 229,1 Kilometer langen Rennen rund um Hamburg an den Start.