Hamburg (dpa) - Die deutschen Profi-Radrennställe Team Telekom, Team Coast und Team Gerolsteiner üben sich im Kampf um die nationale Vorherrschaft noch in Zurückhaltung. Bei einer Pressekonferenz in Hamburg anlässlich des Weltcuprennens HEW-Cyclassics am 3. August bezeichnete Team-Telekom-Sprecher Olaf Ludwig den Dreikampf als eine «neue Situation» für seinen Rennstall: «Aber ich hoffe, dass es eine faire Geschichte wird.»
Hans-Michael Holczer, Manager vom Team Gerolsteiner, gab für sein Unternehmen ehrgeizige Ziele aus. «Einen Dreikampf wird es meiner Meinung nach nicht geben. Darauf wollen wir uns auch nicht einlassen. Wir müssen uns international orientieren und dürfen uns nicht damit begnügen, der beste deutsche Rennstall zu sein», sagte Holczer. Coast-Sprecher Marcel Wüst betonte, dass die Konkurrenz das Geschäft beleben wird: «Gerade die Rennen in Deutschland sind für alle drei Teams wegen der Medien-Präsenz wichtig.»
Vom Comeback von Jan Ullrich am 8. April bei der Sarthe-Rundfahrt in Frankreich erhofft sich Wüst derweil einen Fingerzeig für den Saisonverlauf des Merdingers. Deutlich machte der Ex-Profi, dass Ullrich sich das Ziel gesetzt habe, den US-Amerikaner Lance Armstrong bei der Tour de France zu schlagen. Auf 2003 legte sich Wüst dabei allerdings nicht fest. «Natürlich fehlen ihm aus dem vergangenen Jahr 30 000 Kilometer. Aber so eine Pause muss ja nicht unbedingt schlecht sein. Doch wenn einer Lance Armstrong bezwingen kann, dann er - wenn er alles richtig macht.»
Ob Ullrich beim Weltcup-Rennen in Hamburg an den Start gehen wird, ist allerdings ungewiss. «Man muss sehen, wie er durch das Frühjahr und die Tour kommt. Aber ich bin sehr optimistisch. Ullrich verbindet ja auch etwas mit dieser Stadt», sagte Wüst.