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Bob Stapleton auf einer Presskonferenz.
01.05.2007 16:08
Deutsche Teams kündigen Zivilklagen an

München (dpa) - Die beiden deutschen Profi-Rennställe T-Mobile und Gerolsteiner erhöhen mit der Ankündigung von Zivilklagen gegen sämtliche in die spanische Dopingaffäre verstrickten Fahrer den Druck auf Rad-Profis und Madrider Behörden.

Bob Stapleton, Teammanager von T-Mobile, sprach sich in der «Süddeutschen Zeitung» dafür aus, die Veranstaltergesellschaft der Tour de France, A.S.O, müsse in Frankreich gegen jeden der in Spanien verdächtigten Fahrer Klagen wegen Betrugsverdachts einreichen. «Die Tour ist in Frankreich eine nationale Institution, deren Ansehen und Wirtschaftlichkeit durch das ungelöste Problem gefährdet sind», sagte der Amerikaner. «Die A.S.O. könnte die Puerto-Affäre mit zivilrechtlichen Schritten lösen, denn auf diesem Weg käme man bei allen Profis zum DNS-Abgleich.»

Stapleton sieht als Vorbild das Vorgehen der Bielefelder Rechtsprofessorin Britta Bannenberg, deren Betrugsanzeige bei der Staatsanwaltschaft Bonn gegen Jan Ullrich den positiven DNS-Abgleich des Rostockers mit den in Spanien sichergestellten Blutbeuteln erbrachte. Nach neuesten Erkenntnissen der spanischen Polizei werden inzwischen weitere 49 Profis und damit insgesamt 107 Fahrer verdächtigt, Kunden des Dopingarztes Fuentes gewesen zu sein.

Gerolsteiner-Manager Hans-Michael Holczer befürwortete Stapletons Initiative und nannte als «weitere Option» Einzelklagen der Teamorganisation IPCT gegen jeden der Fahrer «denn ein DNS-Abgleich kann eben nur nach staatlicher Anordnung erfolgen». Die IPCT sei «eine wirtschaftliche Vereinigung, deren Mitglieder auch Profit machen wollen», sagte Holczer, und die ungelöste Dopingaffäre füge den Eignern «wirtschaftlichen Schaden zu - also müssen wir gegen sie klagen, um über den DNS-Abgleich Aufklärung zu erhalten.»

Stapleton ergänzte: «Solche Untersuchungen könnten in jedem Land mit Klagen eingeleitet werden. Wir brauchen Klarheit über jeden spanischen Blutbeutel.» Die Vorschläge der deutschen Teams sollen bereits auf dem Treffen der IPCT mit der Weltantidoping-Agentur Wada, der A.S.O. und dem Weltverband UCI am 4. Mai in Madrid diskutiert werden.


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