Frankfurt (rad-net) - “Ein Modell für die Welt" wollte Willi Daume schaffen,
es scheint gelungen. Am 26. Mai begeht Europas erfolgreichste private
Sportfördereinrichtung ihren 40. Geburtstag. Die Stiftung Deutsche
Sporthilfe hat seit ihrer Gründung im Jahr 1967 bis heute 40.000 Sportler
mit rund 350 Millionen Euro unterstützt. 90 Prozent aller bundesdeutschen
Medaillen bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften
wurden von Athletinnen und Athleten gewonnen, die von ihr gefördert wurden.
Das Modell “Stiftung Deutsche Sporthilfe" haben viele Länder rund um den
Globus übernommen.
Das ist das vorläufige Resultat einer bewegten Historie, die ihren Ursprung
bereits vor mehr als vier Dekaden hatte. Willi Daume, damals Präsident des
Deutschen Sportbundes (DSB) und des Nationalen Olympischen Komitees für
Deutschland (NOK), entwickelte schon zu Beginn der 60er Jahre angesichts
zunehmender Professionalisierung im Sport die Vision eines eigenen bis dato
noch nicht gekannten Systems leistungssportlicher Förderung. Den Schlüssel
zur Realisierung fand Daume in der sogenannten “pfingstlichen Nacht" des 12.
Mai 1967. An jenem Abend erklärte sich Josef Neckermann bereit, den Vorsitz
der zu gründenden Sporthilfe zu übernehmen. Zwei Wochen später wurde beim
Berliner Notar Carl Scholz die Stiftungsurkunde unterzeichnet.
Josef Neckermann war für die Sporthilfe ein Glücksfall. Als erfolgreicher
Sportler und Unternehmer brillierte er sowohl auf gesellschaftlichem
Parkett, genoss aber auch hohen Respekt im Sport. Dem
Versandhaus-Unternehmer gelang die Pionierleistung, die Tore der
Wirtschaft für den Sport zu öffnen. Neckermann schuf rasch die Strukturen,
die den Erfolg
der Stiftung bis heute begründen. Im Juli 1967 erfolgte die erstmalige
Herausgabe von
Sportbriefmarken mit Zuschlag zugunsten der Sporthilfe, die noch immer eine
wichtige
Einnahmequelle darstellen.
Im gleichen Jahr fasste der Vorstand den Beschluss, nicht nur
Spitzensportler, sondern auch Talente zu fördern. Die damals begründete
Philosophie -
jungen Talenten, auf einer breiten spitzensportlichen Basis aufbauend, den
Vorstoß in die internationale Leistungsspitze zu ermöglichen - gilt noch
heute. Auf eine mittlerweile 37-jährige Tradition blickt der “Ball des
Sports" zurück. Sein niveauvolles, abwechslungsreiches Konzept konnte von
Beginn an überzeugen. Er ist ein gesellschaftliches Top-Ereignisse der
Bundesrepublik und mit einem Netto-Erlös von bis zu
einer Million Euro jährlich die erfolgreichste Wohltätigkeitsveranstaltung
im Sport in Europa.
Aktuell unterstützt die Stiftung Deutsche Sporthilfe 3.800 Sportler und 600
Internatsschüler in über 50 Sportarten. Mit jährlichen Fördergeldern von
zehn bis zwölf Millionen Euro leistet sie
nach wie vor einen entscheidenden Beitrag zur Vielfalt und
Leistungsfähigkeit des deutschen
Sports.