Hanka Kupfernagel im Mittelpunkt
Wadern (rad-net) Im Saarland empfängt man die Querfeldeinfahrer mit offenen Armen: Zum
zweiten Mal nach 2001 geht am kommenden Sonntag (11. Januar) in Wadern die
deutsche Cross-Elite auf Titeljagd. Im Mittelpunkt steht dabei der Auftritt von
Cross-Europameisterin Hanka Kupfernagel im Rennen der Frauen um 13:35 Uhr.
Bundestrainer Peter Weibel erwartet hinter Kupfernagel zuerst Titelverteidigerin
Birgit Hollmann, dann Katrin Helmcke und Nicole Kampeter, die nach
überstandener Knieverletzung den Anschluss sucht. Damit wären auch die zu
erwartenden vier Startplätze für die WM am 31. Januar/1. Februar im
französischen Pontchateau besetzt.
Bei den Männern darf auf jeden Fall der Deutsche Meister zur
Weltmeisterschaft. Die sonstigen Nominierungskriterien (einmal unter Top 20 oder
zwei Mal unter Top 25 im Weltcup) sind von den deutschen Männern nur schwer zu
erfüllen, auch wenn Jens Schwedler beim letzten Weltcup im belgischen Koksijde
25. wurde und gute Form unter Beweis stellte. Auf der sicheren Seite wäre er
also mit dem DM-Titel, doch den werden ihm einige Fahrer streitig machen. „Die
Tagesform wird wohl entscheiden“, meint Bundestrainer Weibel, der neben
Schwedler vor allem Reto Matt, Titelverteidiger Jens Reuker („Wenn er nach
seiner Verletzung rechtzeitig in Tritt kommt“) und Malte Urban auf der
Rechnung hat. Auch Steffen Weigold hat in den letzten Rennen seine Ambitionen
deutlich gemacht und wird bei der Medaillenvergabe ein Wort mitsprechen. „Es
wird auf jeden Fall ein spannendes Rennen“, ist sich Weibel sicher.
Bei der U23 hingegen führt bei normalem Rennverlauf an der Titelverteidigung
von Thorsten Struch kein Weg vorbei. „Wenn er von Defekten verschont bleibt,
ist er ganz schwer zu schlagen“, meint Weibel. Hinter dem Stuttgarter erwartet
der Bundestrainer Finn Heitmann, Jochen Uhrig, Christian Niemann und auch André
Greipel. Vier WM-Starter sind hier wahrscheinlich.
Bei den Junioren werden sich wohl Paul Voß und Christoph Pfingsten einen
heißen Kampf liefern. Dahinter werden Sascha Wagner, Daniel Burkhart, Robin
Schmuda, Lukas Keller und Philipp Walsleben um DM-Medaillen und WM-Plätze
kämpfen.
Organisationschef Peter Koch vom ausrichtenden RSC Adler Lockweiler-Krettnich,
zugleich Präsident des Saarländischen Radsportbundes hofft, dass die „saarländischen
Fahrer ganz weit nach vorn fahren.“ Denn irgendwann will man wieder „so
erfolgreich sein wie in den 50er-Jahren, als das Saarland fast die ganze
Querfeldein-Nationalmannschaft stellte“, erinnert Koch dabei an Ex-Weltmeister
Heini Ruffenach oder Lothar Friedrich und Günther Debusmann. Und die DM soll
zum erhofften Aufschwung beitragen. Mit 6000 Zuschauern rechnet Peter Koch, „wir
haben auch Platz für 10.000“, fügt er schmunzelnd hinzu. „Dafür ist der
ganze Ort auf den Beinen“, so Koch, der dabei die vorbildliche Zusammenarbeit
mit Stadt, THW und Freiwilliger Feuerwehr hervorhebt. Auch in punkto
Streckenführung ist man auf alle Fälle vorbereitet. „Ob Schnee oder
Tauwetter, wir sind gerüstet“,sagte Koch vor einer Streckenbegehung am
vergangenen Sonntag. Koch wünscht sich „Witterungsverhältnisse wie 2001“,
als sich auf gefrorenem Boden und bei Sonnenschein Tobias Nestle und Hanka
Kupfernagel die Titel holten.
Zeitplan
Samstag, 10.1.: Training von 14.00 - 16.00 Uhr
Sonntag, 11.1.: 9:30 Uhr: Schüler; 10:10 Uhr: Männliche Jugend; 11:15 Uhr:
Junioren; 12:20: U23 Männer; 13:35 Uhr: Frauen Elite/Juniorinnen/weibliche
Jugend; 14:45 Uhr: Männer Elite
Text: DSV