Maniago (rad-net) - Im italienischen Maniago fand am vergangen Wochenende der erste Weltcup der Para-Cycler 2015 statt. Allein sechs Siege im Einzelzeitfahren und Straßenrennen konnte die deutsche Fraktion an dem Weltcup-Wochenende feiern.
Am erfolgreichsten waren Denise Schindler (C3) und Jana Majunke (T2), die jeweils einen Sieg und einen zweiten Platz einfuhren. Schindler gewann das Straßenrennen der C3-Frauen vor Jamie Whitmore (USA) und Megan Giglia (Großbritannien) und musste sich im Zeitfahren nur Whitmore geschlagen geben, das reichte dennoch um punktgleich vor Whitmore die Führung im Gesamtweltcup zu verteidigen. Majunke hatte im Zeitfahren die Nase vorn und verwies Hannah Dines (Großbritannien) und Marie-Eve Croteau (Kanada) klar auf die Plätze. Im Straßenrennen unterlag Majunke nur Croteau. Damit führt Majunke ebenfalls im Weltcup das Gesamtklassement an.
Im Einzelzeitfahren der Klasse C1 konnten die Deutschen einen Doppelsieg feiern. Michael Teuber siegte vor Erich Winkler, Dritter wurde der Italiener Giancarlo Masini. Im Straßenrennen dieser Klasse wurde Winkler ebenfalls Zweiter und Teuber belegte den dritten Rang, während Andrea Pusateri (Italien) im Sprint gewann. Damit übernahm Teuber punktgleich vor Winkler die Gesamtführung im Weltcup. Für Teuber war das Wochenende ein besonderer Erfolg: «Dass es so gut läuft und ich neun Monate nach dem Mountainbike-Unfall schon wieder so gut drauf bin, ist eine aufregende Geschichte und überwältigend», so Teuber, der allein zwei Monate im Krankenhaus und drei Monate in der Reha verbrachte.
Über einen Sieg im Straßenrennen der Handbikerinnen H4 konnte sich auch Christiane Reppe freuen, die im Zeitfahren zuvor auf den dritten Rang gefahren war. Reppe gewann das Straßenrennen vor Sandra Graf (Schweiz) und Svetlana Moshkovic (Russland). Der Sieg im Zeitfahren ging an Graf. Im Zeitfahren fuhr zudem Silke Pan auf den fünften Rang.
Handbikerin Dorothee Vieth holte sich den Sieg im Zeitfahren der Klasse H5. Sie gewann deutlich vor Laura de Vaan (Niederlande) und Oksana Masters (USA). Im Straßenrennen verpasste sie als Vierte beim Sieg von De Vaan das Podest nur knapp.
Max Weber setzte sich im Rennen der Handbiker H3 im Zweiersprint gegen Jean Francois Deberg (Belgien) durch. Dritter wurde Riadh Tarsim (Frankreich). Im Einzelzeitfahren fuhr Weber auf den fünften Rang, während Vittorio Podesta (Italien) das Rennen gewann. Das genügte Weber, um seine Führung im Weltcup zu verteidigen.
Tricycler Hans-Peter Durst (T2) musste sich zweimal nur knapp geschlagen geben und fuhr sowohl im Zeitfahren als auch im Straßenrennen auf den zweiten Platz. Beide Rennen wurden von dem Italiener Carlo Clacagni gewonnen - im Zeitfahren setzte er sich relativ klar durch, im Straßenrennen konnte er aber Weltmeister Durst erst auf den letzten Metern abschütteln. «Carlo war ein unbekannter Newcomer, erst später wussten wir, dass er ehemaliger merfacher italienischer Meister aus Maniago war», erklärte Durst. «Er ist bärenstark.»
Zweite Plätze belegten ebenfalls Kerstin Brachtendorf (C5), Steffen Warias (C3), Vico Merklein (H4) im Straßenrennen sowie Thomas Schäfer (C4) im Zeitfahren. Brachtendorf belegte zusätzlich Rang drei im Zeitfahren, Merklein wurde ebenfalls Dritter im Kampf gegen die Uhr und führt im Weltcup und Schäfer wurde Elfter im Straßenrennen.
Yvonne Marzinke wurde in der Klasse C2 zweimal Vierte. Vierter wurde auch Bernd Jeffre (H4) im Zeitfahren, hinzu kam noch ein sechster Rang im Straßenrennen. Mariusz Frankowski (H2) zunächst Neunter im Zeitfahren und dann Sechster auf der Straße, Torsten Purschke (H4) fuhr im Zeitfahren auf Rang acht und Matthias Schindler (C3) belegte Platz neun im Straßenrennen.
Bereits am kommenden Wochenende geht es mit dem Para-Cycling-Weltcup in Yverdon-les-Bains in der Schweiz weiter.