Oostende (rad-net) - Die deutschen Para-Cycler gehörten bei dem international hochkarätig besetzten Para-Cycling-Weltcup im belgischen Oostende zu den dominierenden Athletinnen und Athleten. Allein zehn Siege gingen auf das Konto der deutsche, dazu kamen noch zahlreiche Podest- und Top Ten-Platzierungen. So entschied Deutschland auch die Nationenwertung von Oostende für sich.
Zwei deutsche Sportler konnten sich über Doppelsiege im Einzelzeitfahren und Straßenrennen freuen. Im Zeitfahren führt kein Weg an Tricycler Hans-Peter Durst (T2) vorbei. Er gewann in mit über zwei Minuten Vorspung vor Ryan Boyle (USA) und Goldy Fuchs (Südafrika) wies als Dritter schon fast drei Minuten Rückstand auf. Im Straßenrennen ging es etwas knapper zu: Da konnte sich Durst auf den letzten Metern leicht von David Stone absetzen und überquerte zwei Sekunden vor dem Briten die Ziellinie.
Handbiker Vico Merklein (H4) setzte sich im Zeitfahren mit zwölf Sekunden Vorsprung auf Thomas Davis (USA) durch und im Straßenrennen verlief der Ausgang ähnlich wie im T2-Rennen. Merklein kam zwei Sekunden vor Davis ins Ziel. In der H4-Klasse konnten weitere Deutsche gute Ergebnisse einfahren. Torsten Purschke wurde in beiden Rennen Achter, Bernd Jeffre belegte im Straßenrennen den siebten Platz und im Zeitfahren Rang zehn und Wolfgang Almer wurde Zehnter im Straßenrennen.
Über jeweils einen Sieg und einen zweiten Platz konnten sich Denise Schindler (C3) und Andrea Eskau (H5) freuen. Im Einzelzeitfahren hatte Schindler ihrer Dauerkonkurrentin Jamie Whitmore (USA) noch um zwölf Sekunden den Vortritt lassen müssen. Im Straßenrennen konnte die 31-Jährige aber den Spieß umdrehen und verwies Whitmore um acht Sekunden auf Platz zwei.
Im Einzelzeitfahren der H5-Fahrerinnen gab es einen deutschen Doppelsieg zu feiern. Es gewann Dorothee Vieth vor Andrea Eskau. Im Straßenrennen hatten sich vier Fahrerinnen absetzen können und machten im Schlussspurt den Sieg unter sich aus. Eskau setzte sich vor den beiden Niederländerinnen Laura de Vaan und Jennette Jansen durch, während Vieth nur Platz vier blieb.
In der C1-Klasse boten die deutschen Männer auch wieder starke Leistungen. Im Zeitfahren war es Michael Teuber, der sich recht klar vor der Konkurrenz durchsetzte und Giancarlo Masini (Italien) sowie Erich Winkler auf die Plätze zwei und drei verwies. Das gute Abschneiden rundete Pierre Senska als Sechster ab. Der Sieg im Straßenrennen ging dann an Senska. In einem rein deutschen Zweier-Duell setzte er sich im Sprint gegen Winkler durch. Dritter, mit rund vier Minuten Rückstand wurde Masini. Teuber belegte nach einem Sturz Platz fünf.
Einen weiteren Sieg gab es durch H4-Handbikerin Christiane Reppe. Nachdem sie das Zeitfahren nicht beenden konnte, bewies sie im Straßenrennen ihre Klasse. Die 29-Jährige setzte sich im Finale von ihren Konkurrentinnen ab und gewann mit sieben Sekunden Vorsprung auf Sandra Graf (Schweiz), weitere 43 Sekunden zurück wurde die Koreanerin Doyeon Lee Dritte.
Zweimal nur knapp geschlagen war Kerstin Brachtendorf. Die C5-Fahrerin wurde sowohl im Zeitfahren als auch im Straßenrennen Zweite und beide Mal erwies sich Anna Harkowska (Polen) als die Stärkere. Im Zeitfahren distanzierte sich Brachtendorf mit 1:20 Minuten Vorsprung noch recht deutlich, im Straßenrennen fiel die Entscheidung aber im Sprint der zwei Fahrerinnen, wo sich die Polin nur ganz knapp vor Brachtendorf durchsetzte. Im Zeitfahren belegte zudem Angelika Dreock-Käser den fünften Platz.
Weitere Podestplätze gab es durch Steffen Warias (C3), Jana Majunke (T2), Thomas Schäfer und Raphaela Eggert (beide C4). Warias wurde Zweiter im Zeitfahren und verpasste als Vierter im Straßenrennen das Podest nur knapp. Majunke belegte in beiden Rennen jeweils den dritten Platz, Schäfer wurde Dritter (Straßenrennen) und Vierter (Zeitfahren) und Eggert belegte die Plätze drei (Straßenrennen) und fünf (Zeitfahren).
In die Top Ten fuhren: Yvonne Marzinke (C2, 6. im Straßenrennen), Matthias Schindler (C3, 7. Zeitfahren/9. Straßenrennen), Max Weber (H3, zweimal 8.), Andreas Rudnicki (C3, 8. Straßenrennen/10. Zeitfahren), Mariusz Frankowski (H2, zweimal 9.) sowie Jürgen Döringer (H3, 10. Zeitfahren).