Plouay (rad-net) - Die deutsche Mixed-Staffel hat bei der Straßen-Europameisterschaft in Plouay die Goldmedaille gewonnen. Lisa Brennauer, Lisa Klein, Mieke Kröger, Miguel Heidemann, Michel Heßmann und Justin Wolf waren nach 54,6 Kilometern 26 Sekunden schneller als die Schweiz. Platz drei belegte Italien mit bereits 2:35 Minuten Rückstand.
Nachdem die Männer auf ihren zwei Runden über den hügeligen Kurs von Plouay die zweitschnellsten Zeit - nur eine Sekunde hinter der Schweiz - fuhren, legten sie eine solide Grundlage für den späteren Erfolg. «Die Jungs sind superstark gefahren und kamen mit annähernd der gleichen Zeit wie die Schweizer über den Strich. Da waren wir schon guter Dinge», sagte Frauen-Bundestrainer André Korff. «Die Schweizer Frauen waren stark - klar, Marlen Reusser hat Bronze im Einzelzeitfahren geholt und war ihre Hauptakteurin. Aber trotzdem waren wir zuversichtlich, dass unsere drei es schaffen.»
Die Damen hatten aber auch etwas Glück auf ihrer Seite. Noch in der ersten von zwei 13,6-Kilometer-Runden, nach rund neun gefahrenen Kilometern, fiel Kröger die Kette herunter. Das technische Problem konnte die Bielefelderin aber schnell selbst beheben und musste noch nicht einmal dafür vom Rad steigen. Nur zwei Kilometer später meldete Lisa Brennauer einen platten Hinterreifen. «Wir lagen nach unseren Messungen bereits vorne, aber dann hat Lisa Brennauer den Platten bekommen. Das hat uns etwa 20 Sekunden gekostet. Aber es war ehrlich gesagt ein günstiger Punkt auf der Strecke: direkt am Fuß des Anstiegs, da verliert man nicht so viel Schwung», so Korff. Sie bekam schnell ihr Ersatzrad, während Kröger und Klein auf sie gewartet hatten - und das zahlte sich aus. Das Trio beendete die erste Runde mit elf Sekunden Rückstand auf die zum dem Zeitpunkt führenden Schweizer.
In Runde zwei konnte sich das deutsche Frauen-Trio noch einmal steigern, erlebte keine Zwischenfälle und nachdem Mieke Kröger noch einmal eine starke Führung gefahren war und wenige Kilometer vor dem Ziel ihre beiden Mitstreiterinnen ziehen ließ, vollendeten die beiden Lisas das Rennen. Sie holten auf den letzten 13 Kilometern nicht weniger als 34 Sekunden auf die Schweiz heraus und fuhren damit souverän den Titel nach Hause.