Leipzig/Kopenhagen (dpa) - Angeführt von den routinierten Olympiasiegern Jens Fiedler (Chemnitz) und Jens Lehmann (Leipzig) strebt die 17-köpfige Auswahl des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) bei den Titelkämpfen in Kopenhagen ein halbes Dutzend Plaketten an.
Die «deutsche» Piste in der Siemens-Arena soll den deutschen Bahnradsportlern den Weg zu Weltmeisterschafts-Medaillen ebnen. Die «deutsche» Piste in der Siemens-Arena soll den deutschen Bahnradsportlern in Kopenhagen den Weg zu Weltmeisterschafts-Medaillen ebnen. «Jens Fiedler ist wieder in einer sehr guten Form. Ich traue ihm eine Medaille zu, sowohl im Sprint als auch im Keirin. Jens Lehmann wird in der Einzelverfolgung auch eine Medaille einfahren», prognostizierte Sportdirektor Burckhard Bremer.
Größte Goldhoffnung jedoch ist der Vierer, der in Sydney vor zwei Jahren glanzvoll zum Olympiasieg fuhr. «Der Vierer ist für uns wie der Achter im Rudern», unterstrich Bremer die Bedeutung des Verfolger-Quartetts für das Prestige des Verbandes. Am Montagabend bat Bundestrainer Bernd Dittert seine Schützlinge auf der vom deutschen Architekten Ralph Schürmann konstruierten Holzbahn zum entscheidenden Training für die Formierung des Teams. «Ich denke, dass wir einen sehr guten Vierer haben mit den Leitfiguren Guido Fulst und Jens Lehmann», sagte Dittert.
Der Berliner Fulst und Lehmann sind als einzige aus dem Quartett übrig geblieben, das 2000 in Sydney die Ukraine im Finale der 4000-m- Mannschaftsverfolgung besiegte. Ihren Weltrekord haben die Deutschen inzwischen an die Australier verloren, die in diesem Jahr bei den Commonwealth Games in Manchester 3:59,583 Minuten erreichten und damit knapp zwei Zehntel schneller waren. «Wenn man die Zeiten aus den vergangenen Monaten sieht, muss man sagen, dass da vier, fünf Nationen sind, die Gold, Silber und Bronze holen können. Ich sage nicht, dass wir Gold holen, aber wir wollen in das große Finale», erklärte Dittert.
Das 250 m lange Holzoval im Westen von Kopenhagen erlebt am Eröffnungstag mit der Entscheidung in der Einzelverfolgung die WM- Feuertaufe. Neben Lehmann, der mit dem Weltcup-Sieg in Moskau seine Ambitionen unterstrichen hat, wird Sebastian Siedler um den Einzug ins Finale fahren. Der Geraer hatte beim letzten Saison-Weltcup vor sechs Wochen in Kunming (China) nachdrücklich auf sich aufmerksam gemacht. «Er ist noch relativ jung, aber zuletzt stabil und stark gefahren», urteilte Bundestrainer Dittert über den 24-Jährigen.
Auch Kathrin Freitag (Frankfurt/Oder) hat in Kunming mit ihren zweiten Plätzen im Sprint und 500-m-Zeitfahren Erfolgsansprüche angemeldet. Zudem traut der Sportdirektor der Cottbuserin Katrin Meinke eine Medaille im Kampfsprint Keirin zu. «Wir spielen in der Spitze mit. Wenn die Frauen nervlich durchhalten, sind Medaillen möglich», meinte Bremer.