Mantes-La-Jolie (dpa) - John Degenkolb vom Team Giant-Shimano hat den Auftaktsieg bei der Fernfahrt Paris-Nizza knapp verfehlt. Der 25 Jahre alte Thüringer musste sich in Mantes-La-Jolie 50 Kilometer vor den Toren von Paris nach 163 Kilometern nur Nacer Bouhanni beugen.
Der Tagessieger aus Frankreich, der zur Rennhälfte gestürzt war, übernahm damit das Gelbe Trikot. Die Traditionsfahrt, für die der Vorjahressieger Richie Porte (Australien) abgesagt hatte, endet am kommenden Sonntag an der Cote d'Azur.
Drei Stunden hatte der Franzose Christophe Laborie das Rennen alleine angeführt. Die Sprinterteams holten ihn ein und übernahmen 45 Kilometer vor dem Ziel das Kommando. Degenkolb, der im Februar bei der Mittelmeer-Rundfahrt drei Etappensiege verbucht hatte, wurden mit die größten Aussichten auf den Tagessieg zugetraut. Aber Lokalmatador Bouhanni fing ihn ab, Gianni Meersman aus Belgien wurde Dritter.
Die Absage Portes zugunsten der am Mittwoch in Italien beginnenden Fernfahrt Tirreno-Adriatico machte den Veranstalter wütend. Rundfahrt-Chef Christian Prudhomme, auch verantwortlich für die Tour de France, sprach von «Arroganz». Porte hatte in seinem britischen Sky-Team den verletzten Christopher Froome ersetzen müssen. Ein weitere Prominenter, Tejay van Garderen, kam am Sonntag nur 71 Kilometer weit. Der US-Profi stieg mit heftigen Magenbeschwerden aus.
15 Kilometer vor dem Ziel war auch Toursieger Andy Schleck gestürzt. Der Luxemburger erreichte das Ziel in einer abgeschlagenen Fahrergruppe rund 50 Sekunden nach Bouhanni.