Berlin (dpa) - Um den Radsport vor dem finanziellen Kollaps wegen der Corona-Krise zu bewahren, würde Klassikerspezialist John Degenkolb auch «fünf Wochen Tour de France» fahren.
«Mein Wunsch ist, dass dieses Jahr die Tour de France in irgendeiner Art und Weise stattfinden kann. Ich glaube, dass das für uns als Profiteam essenziell ist, um überleben zu können», sagte Degenkolb im Interview bei spiegel.de.
Der frühere Sieger von Mailand-Sanremo und Paris-Roubaix hat die Auswirkungen der Pandemie bereits zu spüren bekommen. Bei seinem Lotto-Soudal-Team waren Gehaltseinbußen vonnöten. «Wenn es den Sponsoren nicht gut geht, kann da unter Umständen auch ganz schnell das Licht ausgehen», betonte Degenkolb.
Dabei ist gerade die Tour von extremer Wichtigkeit, da die Rundfahrt 70 bis 80 Prozent der Werbewerte im Radsport ausmacht. So würde Degenkolb die Tour auch ohne Zuschauer im Notfall fahren. «Wenn das der Preis ist, um das Business am Laufen zu halten, bin ich bereit, das zu machen.» Wichtig sei, dass eine Lösung gefunden werde.
Degenkolb stört dabei, dass vonseiten der Politik scheibchenweise die Maßnahmen ergriffen worden seien. «Ich bin der Meinung, man müsste jetzt einen weitreichenden Cut machen und bis zu einem gesetzten Zeitpunkt versuchen, alles wieder in Ordnung zu bekommen», sagte der 31-Jährige.
Interview bei spiegel.de
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