San Diego (rad-net) - Die Amgen Tour of California startet am Sonntag, den 15. Mai, mit einem hochkarätigen Feld. Angeführt von Rekordetappensieger, Vorjahresgewinner und Weltmeister Peter Sagan (Tinkoff), Tour de France- und Kalifornien-Gewinner Bradley Wiggins (Wiggins) sowie Sprintstar Mark Cavendish (Dimension Data) beginnt die achttägige Rundfahrt in San Diego. Nach seinem Comeback in Frankfurt nutzt auch John Degenkolb (Giant-Alpecin) das anspruchsvolle Etappenrennen, um seine Form weiter in Richtung Tour de France aufzubauen.
Nach 2014 nimmt Degenkolb zum zweiten Mal bei der Amgen Tour of California teil. In einem Interview spricht der 27-Jährige nun über den Stellenwert der Rundfahrt im Hinblick auf den Rest der Saison sowie seine Ambitionen.
Nach der Tour of California sind es noch sechs Wochen bis zur Tour de France. Wo sehen Sie sich im Formaufbau?
John Degenkolb: Das Rennen in Frankfurt war intensiv aber wichtig, um zu sehen, wo ich nach der langen Pause stehe. Auch für den Kopf war es gut, endlich wieder eine Startnummer zu tragen und der Zuspruch der Zuschauer war einfach toll. Nach der Belastung habe ich gut regeneriert und dann noch einen intensiven Trainingsblock eingelegt. Ich liege komplett im Plan. In Kalifornien geht es jetzt darum, viele Rennkilometer in die Beine zu bekommen und wieder Rennhärte aufzubauen. Für mich ist es der nächste wichtige Schritt in Richtung Tour.
Nach dem Klassiker in Frankfurt folgt jetzt eine Rundfahrt mit acht Etappen. Welchen Stellenwert hat Kalifornien für Sie?
Genau diese Reize über mehrere Tage sind jetzt nötig, um die Form für den Juli aufzubauen. Das geht nicht im Training, sondern nur auf dem hohen Niveau eines Radrennens. Deswegen bin ich froh, dass sich jetzt mit Kalifornien die Chance dazu bietet. Das Profil einiger Etappen hat es zwar in sich, aber in der jetzigen Phase ist es wichtig, bis an das Limit zu gehen. Das Rennen ist zwar mit einer langen Anreise verbunden, aber für meine Vorbereitung passt es perfekt.
Auch wenn das Gesamtprofil die bisher schwerste Tour of California verspricht, sind viele Etappen auf Sprinter und Klassikerfahrer ausgelegt. Rechnen Sie sich etwas aus?
Ich bin motiviert und freue mich, endlich wieder Rennen zu fahren. Wie es dann läuft, kann ich nicht vorhersehen. Unter normalen Umständen wäre ein Zusammentreffen mit Sagan, Kristoff und Cavendish großartig, aber jetzt im Formaufbau bin ich wohl eher ein Außenseiter. Das Team will mit Laurens Ten Dam in der Gesamtwertung mitreden und das werde ich komplett unterstützen. Sollten auf der ein oder anderen Etappe die Beine stimmen und sich für mich Chancen bieten, werde ich es natürlich probieren.