Finaut-Emosson (dpa) - Andrew Talansky hat als lachender Dritter vom erbarmungslosen Zweikampf zwischen Alberto Contador und Chris Froome profitiert. Der 25-Jährige sicherte sich den Gesamtsieg bei der Dauphiné-Rundfahrt.
In der Endabrechnung verwies der US-Radprofi den bisherigen Spitzenreiter Contador nach den letzten 131,5 Kilometern nach Courchevel mit 27 Sekunden Rückstand auf den zweiten Platz im Gesamtklassement. Der seit seinem Sturz am Freitag gehandicapte Toursieger Froome, der sein Gelbes Trikot am Samstag an Contador verloren hatte, rutschte aus dem Klassement der Top-Ten heraus. Den letzten Tagessieg sicherte sich Froomes Teamkollege Mikel Nieve aus Spanien im Alleingang drei Sekunden vor dem Franzosen Romain Bardet.
Contador lieferte im Finale den führenden Rivalen einen großen Kampf und hatte sich 23 Kilometer vor dem Ziel auf die Verfolgung der Spitzenreiter um Talansky gemacht. Er kam ihm immer näher, war aber auf sich allein gestellt. Zum Schluss verließen den Spanier die Kräfte. Froome litt und verlor in Courchevel mehrere Minuten auf den Spanier, der mit seiner Vorstellung bei der Dauphiné zum ganz heißen Anwärter auf den Toursieg in diesem Jahr aufgestiegen ist. Ein Fragezeichen bleibt hinter Froome und den wahren Folgen seiner Sturzverletzungen.
Contador hatte sich am Vortag das Gelbe Trikot vom Briten geholt. Am Schlussanstieg auf den 1929 Meter hohen Finhaut-Emosson in der Schweiz hatte Contador Froome 1800 Meter vor dem Gipfel attackiert. Der 29 Jahre alte Brite, der sich am Freitag Verletzungen am Knie, Ellenbogen und an der Hüfte zugezogen hatte, konnte zunächst nicht folgen. Im Ziel - 1:33 Minuten nach dem Tagessieger Lieuwe Westra aus den Niederlanden - hatte der Spanier Froome 20 Sekunden und damit das Trikot abgenommen.
«Wichtiger ist, Froome im Juli bei der Tour zu schlagen. Aber meine Leistungen hier zeigen mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Sie geben mir Selbstvertrauen», sagte der zweifache Toursieger Contador, der im August 2012 aus seiner Doping-Sperre zurückgekehrt war und in dieser Saison zu alter Stärke zurückfand.