Le Teil (dpa) - Am sechsten Tag der Tour de France könnten erstmals die Ausreißer zum Zug kommen. Zu schwer für die Sprinter, zu leicht für die Favoriten - da bietet sich die Chance auf Fluchtgruppen. Ein Kandidat wäre der Belgier Thomas De Gendt. Oder schlägt etwa Julian Alaphilippe zurück?
STRECKE: Drei Stunden lang wird es auf der sechsten Etappe nach dem Start in Le Teil ein gemächlicher Tag, dann geht es zur Sache. Drei Bergwertungen im Zentralmassiv warten auf den letzten 50 Kilometern, ehe das Ziel auf dem 1560 Meter hohen Mont Aigoual erreicht wird. Eine richtige Bergankunft ist es nicht, auch wenn es vom Col de la Lusette - einem Berg der ersten Kategorie - 14 Kilometer vor Etappenende noch weiter hinauf geht.
FAVORITEN: 8,3 Kilometer mit durchschnittlich vier Prozent Steigung sollte die Top-Favoriten im Finale zwar nicht schrecken, der Rest wird aber zu kämpfen haben. Womöglich ist es ein guter Tag für einige Ausreißer. Ein Kandidat wäre sicher der belgische Ausreißerkönig Thomas De Gendt. Vielleicht zeigt auch Julian Alaphilippe eine Trotzreaktion, nachdem er am Mittwoch das Gelbe Trikot wegen einer Zeitstrafe abgeben musste.
GELBES TRIKOT: Wenn sich Adam Yates beim Schlussanstieg nicht überraschen lässt, sollte der Brite die Führung behalten. Der Fahrer vom Team Mitchelton-Scott gilt als guter Kletterer. Er liegt aber nur drei Sekunden vor dem Slowenen Primoz Roglic, der ein endschneller Mann ist. Es ist aber fraglich, ob Tony Martins Teamkollege schon so früh die Gesamtführung übernehmen will.
DEUTSCHE: Bloß nicht wieder Sekunden verlieren. Eigentlich sollte der Mont Aigoual kein Problem für Emanuel Buchmann sein, aber bei den hektischen Tour-Etappen kann schnell mal eine Lücke aufreißen. In den Ausreißergruppen könnte Nils Politt wieder eine Rolle spielen, auch wenn der Kölner noch nicht bei 100 Prozent seiner Kräfte ist.