London (dpa) - Auf den wegen seiner medizinischen Ausnahmegenehmigungen kritisierten Radprofi Bradley Wiggins kommen neue Unannehmlichkeiten zu.
Die britische Zeitung «Daily Mail» berichtet von der Auslieferung eines Medikamenten-Pakets an Wiggins zum Tour-de-France-Vorbereitungsrennen Critérium du Dauphiné, das Wiggins 2011 gewonnen hatte. Im Team-Bus soll der Tour- und Olympiasieger von 2012 lange den Teamarzt konsultiert haben. Die Britische Anti-Doping-Behörde UKAD bestätigte, dass es zu den Vorwürfen Ermittlungen gegen Wiggins und dessen Team Sky gebe.
Wiggins habe das Paket am 12. Juni vor der letzten Etappe in La Toussuire in Empfang genommen. Der Kurier sei der damalige Frauen-Trainer Simon Cope gewesen. Der Britische Radsportverband bestätigte die Lieferung «an einen Sky-Fahrer», ohne die Substanz oder den Namen zu nennen. Cope leitet heute das Continental-Team von Wiggins, der in Rio mit Weltrekord Olympia-Gold mit dem Bahnvierer holte.
Wiggins steht seit Wochen im Fokus, nachdem russische Hacker offengelegt hatten, dass der zum Ritter geschlagen Profi das auf der Dopingliste stehenden Mittel Triamcinolon gespritzt habe. Unter anderem 2012 vor seinem Toursieg und 2013 vor dem Giro d'Italia hatte er dafür vom Internationalen Radsport-Verband UCI Ausnahme-Genehmigungen, sogenannte TUEs, erhalten. Er litte an Asthma, teilte Wiggins mit, Doping-Absichten wies er weit von sich.