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Die Sportausschussvorsitzende des Deutschen Bundestages Dagmar Freitag fordert, dass die Doping-Debatte in Deutschland ohne Rücksicht auf eine potentielle Olympia-Bewerbung geführt werden soll. Foto: SPD Parteivorstand / Susie Knoll / Florian Jaenicke
06.03.2015 10:21
Dagmar Freitag: Doping-Debatte ohne Rücksicht auf Olympia-Bewerbung führen

Berlin (rad-net) - Doping-Debatten, wie die im aktuellen Fall um die Freiburger Enthüllungen, müssen nach Ansicht der Sportausschussvorsitzenden des Deutschen Bundestages und SPD-Politikerin Dagmar Freitag, ohne Rücksicht auf die deutsche Olympia-Bewerbung geführt werden.

In den Siebziger- und Achtzigerjahren soll Armin Klümper, Leiter der Sporttraumatologische Spezialambulanz an der Universität Freiburg, Fußballprofis vom SC Freiburg und VfB Stuttgart leistungssteigernde Mittel verabreicht haben. Das ging aus einem Sonderbericht der Doping-Kommission der Universität Freiburg hervor.

Die unabhängige Untersuchungskommission wurde am 15. Mai 2007 eingesetzt, um die Doping-Vorwürfe gegen die Unisportärzte Andreas Schmid und Lothar Heinrich aufzuklären, die Radsportler des Teams Telekom betreuten.

Diese Kommission benennt in ihrem Abschlussbericht 2009 Schmid und Heinrich als Einzeltätern - und entlastet so die Kollegen der entlassenen Mediziner.

Am 22. Juni 2007 stellt die Freiburger Uni eine zweite, sogenannte Evaluierungskommission, vor. Diese soll das gesamte Wirken der Freiburger Sportmedizin durchleuchten. Einen Abschlussbericht gibt es bis zum heutigen Tag nicht, da immer wieder neue Erkenntnisse bekannt werden. Diese Kommission, unter der Leitung der Kriminologin Letizia Paoli, veröffentlichte in einem Teilbericht die Erkenntnisse über Doping im Fußball und löste damit die neuen Doping-Debatten aus.

«Wir dürfen nicht von solchen Diskussionen absehen, auch nicht vor dem Hintergrund, es könnte möglicherweise einer Olympia-Bewerbung schaden», sagte Dagmar Freitag am Dienstag der dpa.

«Diskussionen über den Kampf gegen Doping oder die Bedrohung des Kulturgutes Sport würde ich grundsätzlich als positiv bezeichnen, weil deutlich wird: Wir schätzen die Werte des Sports und wir wollen die Integrität des Sports sichern», meinte Freitag. «Wenn dies auf internationaler Ebene ein Manko sein sollte, dann sollten wir das selbstbewusst ertragen.»

«Ich habe nie geglaubt, dass es in Mannschaftssportarten keinen Sinn macht zu dopen, wie man es uns von vielerlei Seiten über Jahre hat weismachen wollen», ergänzte Freitag. «Das ist ein klarer Beleg, dass es in Mannschaftssportarten natürlich genauso Sinn macht wie in anderen Sportarten und dass Mannschaftssportarten genauso anfällig für Leistungsmanipulationen sind wie Individualsportarten auch.»

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