Herning (rad-net) - Casper Pedersen aus Dänemark hat die Europameisterschaft im Straßenrennen der Männer U23 gewonnen. Aus einer Ausreißergruppe setzte er sich vor Benoit Cosnefroy (Frankreich) und Marc Hirschi (Schweiz) durch. Als 20. war Aaron Grosser bester Deutscher.
Das Rennen wurde sehr kampfbetont gefahren, direkt vom Start weg wurde attackiert, aber es gab auch einige Stürze, wodurch sich das Feld dezimierte. Zwischenzeitlich konnten sich starke Gruppen vom Feld absetzten. Zunächst sieben Mann mit Fahrern wie Robbe Ghys (Belgien), Mathias Krigbaum (Dänemark) und Pascal Eenkhoorn (Niederlande); dann sechs - später sieben - Fahrer mit Andreas Stokbro Nielsen (Dänemark) und Reto Müller (Schweiz). Auch die deutschen Rennfahrer zeigten sich aktiv an der Spitze des Feldes, schafften aber nicht den Sprung in eine der Gruppen.
Die Vorentscheidung fiel rund 40 Kilometer vor dem Ziel. Da setzten sich einige Fahrer vom Feld ab und mit dabei waren auch die drei Rennfahrer, die später in die Medaillen fahren sollten. Als die Gruppe vom Feld, das von der niederländischen Nationalmannschaft angeführt wurde, fast wieder eingeholt worden war, griffen 25 Kilometer vor dem Ziel aus der Ausreißergruppe Pedersen, Cosnefroy, Hirschi und Petr Rikunov (Russland) an und setzten sich ab. Einen großen Vorsprung konnte das Quartett nicht herausholen, er stieg maximal auf rund 30 Sekunden, aber das Feld schaffte es nicht, den Anschluss herzustellen.
Auf der Zielgeraden, rund 500 Meter vor dem Ziel, ereigente sich im Peloton noch einmal ein größerer Sturz von dem auch der deutsche Anfahrer Jonas Rutsch (Lotto-Kern Haus) betroffen war. Er erlitt einen Schlüsselbeinbruch und eine tiefe Kopfwunde. Durch den Sturz wurde die Aufholjagd auf die vier Ausreißer abrupt beendet, die vier Sekunden ins Ziel retteten. Aaron Grosser musste deshalb das Finale ohne Helfer bestreiten, kam nicht über einen 20. Platz hinaus. «Grosser war in einer guten Position, aber ohne Helfer war es dann aussichtslos», bedauerte U23-Bundestrainer Ralf Grabsch das Pech seiner Fahrer, die außerdem unterwegs viele Defekte beheben mussten.
300 Meter vor dem Ziel hatte Casper Pedersen aus der Spitzengruppe angegriffen und überquerte mit einigen Metern Vorsprung als Erster den Zielstrich. Dahinter spurteten Benoit Cosnefroy und Marc Hirschi um Silber und Bronze, während Rikunov nicht mehr mithalten konnte und undankbarer Vierter wurde.