Hoogerheide (rad-net) - Annemarie Worst (777) hat sich in einem - am Ende - dramatischen Rennen noch den Weltcup-Gesamtsieg geschnappt. In Hoogerheide (Niederlande) fuhr die Ex-Europameisterin aus den Niederlanden hinter Lucinda Brand (Telenet-Baloise Lions) auf den zweiten Rang. Die bis dahin Führende Ceylin del Carmen Alvarado (Alpecin-Fenix) wurde nach einem Sturz Sechste.
Auf der schnellen Strecke von Hoogerheide blieb das Feld der Damen auf den ersten beiden Runden zusammen. Allmählich wurde das Tempo der Favoritinnen immer höher und so riss in der dritten Runde die große Gruppe auseinander. Dadurch entstand eine siebenköpfige Gruppe mit Brand, Worst, Alvarado, Weltmeisterin Sanne Cant (Iko-Crelan), Europameisterin Yara Kastelijn (777), Evie Richards (Trek-Segafredo) und Inge van der Heijden (CCC).
Aus der Gruppe gab es immer wieder Attacken, die zunächst alle vereitelt wurden. Schnell wurde dadurch deutlich, dass Brand, Alvarado und Worst die stärksten Fahrerinnen in der Gruppe waren. Eingangs der letzten Runde trat Brand an, Alvarado und Worst setzten nach und das Trio konnte sich lösen. Zwar kamen die Verfolgerinnen zwischenzeitlich noch einmal heran, aber mussten bald wieder reißen lassen.
An dem Schräghang kurz vor dem Ziel unterlief Alvarado ein Fehler, der sie nicht nur einen Podestplatz im Rennen, sondern auch den Weltcupsieg kostete, da sie nur zehn Punkte Vorsprung auf Worst hatte. Sie hatte kurz zuvor das Tempo erhöht und war als Erste in die Traverse gegangen. Dort verdrehte es ihr jedoch das Vorderrad und sie stürzte hart. Es dauerte kurz, ehe sie wieder ihr Rad hatte und obendrein war die Kette heruntergesprungen. Nachdem sie den Defekt behoben hatte, fuhr sie noch auf Rang sechs.
Durch den Sturz von Alvarado hatte Brand vorne ein kleines Loch und verteidigte drei Sekunden Vorsprung vor Worst und Cant ins Ziel.
Elisabeth Brandau kam nicht über den 31. Platz (+2:01) hinaus.
In der Gesamtwertung setzte sich Worst schließlich mit 495 Punkten vor Alvarado mit 480 Punkten durch. Katerina Nash belegte mit 430 Zählern den dritten Rang. Brandrau wurde 43. mit 82 Punkten. Alvarado war nach dem Rennen enttäuscht, ließ sich aber nicht unterkriegen: «Ich habe mich gut gefühlt und war heute vielleicht die Stärkste. Natürlich ist das alles enttäuschend, aber der wichtigste Termin steht noch bevor», zeigte sie sich in Richtung Querfeldein-Weltmeisterschaft am kommenden Wochenende kämpferisch.