Rucphen/Antwerpen (rad-net) - Cross-Weltmeister Mathieu van der Poel (Alpecin-Fenix) hat am Sonntag auch erneut die niederländische Querfeldein-Meisterschaft gewonnen. Er holte sich den Titel zum sechsten Mal in Folge. Weltmeisterin Sanne Cant (Iko-Crelan) siegte in Belgien gar zum elften Mal ohne Unterbrechung.
Van der Poel setzt Dominanz fort
Van der Poel hatte in Rucphen einen fulminanten Start. Nur Lars van der Haar (Telenet-Baloise Lions) konnte kurzzeitig mit dem Weltmeister mithalten, aber auf der kurvenreichen Strecke musste er seinen Kontrahenten bald ziehen lassen, blieb aber noch in Sichtweite. Corné van Kessel (Tormans) und Joris Nieuwenhuis (Sunweb) lagen als die nächsten Verfolger einige Sekunden zurück.
Der spätere Siege baute stetig seine Führung aus. Auch einige Rutscher konnten den 24-Jährigen nicht stoppen. Mit sechs Titeln hat Mathieu jetzt so viel wie sein Vater Adrie. Während Van der Haar zu Silber fuhr, entschied Nieuwenhuis den Kampf um Bronze für sich.
Bei den Frauen ging der Titel an U23-Europameisterin Ceylin del Carmen Alvarado (Alpecin-Fenix), die ein sehr starkes Rennen zeigte und immer wieder angriff. Schon früh wurde deutlich, dass Alvarado, Annemarie Worst (777) und Lucinda Brand (Telenet-Baloise Lions) am stärksten waren. Sie setzten sich zu dritt ab, Marianne Vos (CCC-Liv) und Elite-Europameisterin Yara Kastelijn (777) konnten aber noch einmal aufschließen. Durch die Initiative von Alvarado blieb das Tempo hoch. Die 21-Jährige trat danach erneut an und konnte sich alleine absetzen. Worst kam zwar im Finale noch einmal stark auf, doch sie schaffte es nicht mehr, Alvarado von der Spitze verdrängen und musste sich mit zwei Sekunden Rückstand geschlagen geben.
Im Sprint sicherte sich Brand gegen Kastelijn die Bronzemedaille.
Cant Solo zum Titel
Cant holte sich den Titel in Belgien als Solistin. Nach dem Start versuchte Laura Verdonschot (Pauwels Sauzen-Bingoal) sie unter Druck zu setzen, doch Cant gab ihr keine Chance zu entkommen. Dadurch entstand eine vierköpfige Spitzengruppe mit Cant, Verdonschot, Ellen van Loy (Telenet-Baloise Lions) und Loes Sels (Iko-Crelan). Aus dieser Gruppe setzte sich Cant noch in der ersten Runde ab und fuhr einem ungefährdeten Sieg entgegen. Mit 28 Sekunden Vorsprung auf Verdonschot und 38 Sekunden vor Van Loy überquerte sie den Zielstrich.
«Es ist ziemlich einzigartig. Es macht Spaß, dies bereits erreicht zu haben», sagte Cant über ihren Rekord, zum elften Mal den Titel in Belgien geholt zu haben. «Ich hoffe, dass ich meinen Palmares ein paar weitere Titel hinzufügen und die 15 Siege von Compton erreichen kann, aber mit vier weiteren Siegen ist das noch ziemlich weit entfernt. Schritt für Schritt», sagte Cant gegenüber Sporza.
Bei den Männern holte sich Laurens Sweeck bei einer von den Fahrern von Pauwels Sauzen-Bingoal dominierten Meisterschaft den Titel. Er verwies seine beiden Teamkollegen Eli Iserbyt und Toon Aerts auf die Plätze zwei und drei.
Zu Beginn des Rennens hatte sich eine achtköpfige Spitzengruppe mit allen Favoriten gebildet. Aus dieser setzten sich Sweeck, sein Teamkollege Michael Vanthourenhout und Tim Merlier (Creafin-Fristads) ab. Doch Sweeck entschied sich schließlich, das Rennen alleine an der Spitze fortsetzen zu wollen. Schnell hatte er ein Loch von 20 Sekunden und auch ein Sturz konnte ihn nicht mehr bremsen. Nach zweimal Silber, holte er damit zum ersten Mal den Titel.
Als der Sieg von Sweeck so gut wie sicher war, mischten sich seine Teamkollegen in die Entscheidung um die weiteren Medaillen ein. Iserbyt setzte sich von seinen Konkurrenten ab und fuhr zu Silber, während Titelverteidiger Aerts sich im Sprint gegen Merlier durchsetzte.