Kleinmachnow (rad-net) - Es war das große Finale. Das Männer-Rennen der Deutschen Querfeldeinmeisterschaft hätte spannender nicht sein können. Noch gut 500 m vor dem Ziel lagen fünf Fahrer beieinander, die nahezu das ganze Rennen bestimmt haben. Jens Reuker aus Emmerdingen war am Ende der Glückliche, der sich mit nur drei Sekunden Vorsprung den Titel holte vor Maik Müller aus Wyhl und TitelJverteidiger Jens Schwedler aus Harvestehude. Aber auch der junge Sebastian Hannöver als Vierter und Altmeister Ralph Berner als Fünfter freuten sich am Ende über ein tolles Rennen. Und selbst der als Sechster mit 1:10 Minuten Rückstand ins Ziel gekommene Mountainbiker Matthias Mende aus Altenberg strahlte zufrieden.
Mehr als 3000 Zuschauer erlebten am Sonntag-Nachmittag ein Rennen, bei dem vom Start an mit Haken und Ösen gekämpft wurde. Titelverteidiger Schwedler setzte von Anfang an auf hohes Tempo, dem nur ganz wenige folgen konnten: Müller, Hannöver, Reuker, der erstaunlich starke Mende und der von vielen als Geheimfavorit gehandelte Malte Urban aus Herford, der einen großen Fanklub an der Strecke hatte. Urban fiel nach einem Sturz in der dritten von elf Runden zurück und konnte nie wieder an das Geschehen in der Spitze eingreifen und gab schließlich auf.
Noch in der ersten Hälfte des Rennens suchten Reuker und Müller eine Vorentscheidung. Aber mehr als einige wenige Sekunden kamen sie nie weg. Hinten aber bekam Jens Schwedler Probleme, fiel aus der Verfolgergruppe und war lange auf sich allein gestellt. Aber der Titelverteidiger biß sich rundenlang durch und kämpfte sich schließlich wieder heran. Drei Runden vor dem Finale war auch er wieder in der entscheidenden Gruppe.
Von da an wurde taktiert, immer wieder wechselte die Führung, aber keiner war gewillt, noch einen Ausreißversuch zu starten. Es mußte auf ein Spurtrennen auf den letzten Metern herauslaufen. Der Vorjahresdritte, der 24-jährige Jens Reuker, hatte auf dem holprigen, hartgefrorenen Stück über den Rasen des Kleinmachnower Schwimmbades schließlich die meisten Kraftreserven und erreicht die Sportplatzrunde vor der Zielgeraden schon mit dem minimalen, aber letztlich entscheidenden Vorsprung. Den Konkurrenten blieb nur der Kampf um die Plätze. "Das war eine geiles Rennen. Solche Zuschauermassen hatten wir schon lange nicht", freute sich der neue Meister im Ziel. "Die Organisatoren haben hier ein perfektes Rennen veranstaltet, auf einem sehr schweren, aber schönen Kurs. Viele enge Kurven, bergauf und bergab. Und die Zuschauer haben uns förmlich vorwärts gepeitscht." Reuker vergaß dabei ganz schnell die großen Probleme, die auch er unterwegs hatte. "Drei Runden vor Schluß dachte ich, die Kraft reicht überhaupt nicht mehr. Ich hatte Krämpfe in den Fingern. Jetzt bin ich nur noch glücklich, denn von der Spitzentruppe hätte wirklich jeder gewinnen können."
Nach den Meisterschaften in Kleinmachnow setzten sich die Gremien des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) zusammen, um die WM-Mannschaften zu nominieren.
Rang | Name | Zeit |
1. | Jens Reuker (Emmendingen) | 1:05:01 Std. |
2. | Maik Müller (Wyhl) | + 3 Sek. |
3. | Jens Schwedler (Harvestehude) | + 5 |
4. | Sebastian Hannöver (Lohne-Vechta) | + 5 |
5. | Ralph Berner (Frammersbach) | + 8 |
6. | Matthias Mende (Altenberg) | + 1:10 Min. |