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Markus Schulte-Lünzum, hier beim Weltcup in Mont Saint Anne, will seinen Titel verteidigen. Foto: Thomas Weschta
27.06.2012 09:06
Cross Country: U23-DM auf hohem Niveau

Bad Säckingen (rad-net) - Das U23-Rennen der Herren wird bei den Deutschen Cross-Country-Meisterschaften vom 06. bis 08. Juli in Bad Säckingen am Samstagabend ein erster Höhepunkt sein. Vier deutsche Nachwuchsfahrer gehören zur erweiterten Weltspitze. Bei der KMC Gold Trophy Sabine Spitz sind Titelverteidiger Markus Schulte-Lünzum und Julian Schelb am 07. Juli die Favoriten.

Nach einer längeren Durststrecke mischen die deutschen U23-Fahrer spätestens seit 2011 wieder unter den besten der Welt in der Nachwuchskategorie mit. Besonders Markus Schulte-Lünzum aus Haltern am See hat sich da hervorgetan. Bei drei von fünf U23-Weltcup-Rennen in diesem Jahr stand der knapp 21-Jährige auf dem Podium. Was ihm noch fehlt ist ein Sieg. Für Schulte-Lünzum hat die Weltcup-Serie in diesem Jahr Priorität, so dass er vor der DM auch nicht auf die Weltcup-Rennen in Übersee verzichtet. «Ich will in der Gesamtwertung vorne dabei sein, das ist das Ziel», sagte Schulte-Lünzum, was aber nicht heißt, dass er nicht alles versuchen wird sein DM-Jersey zu verteidigen. «Klar bedeutet mir der Titel etwas. Es ist schon cool, das Trikot anzuhaben. Aber mit den Rennen baue ich erfahrungsgemäß immer Form auf», sagte er zuversichtlich.

Als schärfsten Konkurrenten erwartet Schulte-Lünzum den Münstertäler Julian Schelb. Ihm gelang als Dritter im belgischen Houffalize auch einmal der Sprung aufs Weltcup-Podest. Der ein Jahr jüngere Schwarzwälder reist ebenfalls aus dem US-amerikanischen Windham zur Deutschen Meisterschaft an. Was er in Bad Säckingen will, sagt er ohne Umschweife: «Ich will das Trikot haben, ich fahre da nicht hin um Zweiter zu werden.» Allerdings schränkt der DM-Dritte des letzten Jahres auch ein wenig ein. «Ich werde erst im Rennen sehen, wie es läuft», sagt er mit Blick auf die Zeitumstellung.

Dass Beide inzwischen mehr internationale Ambitionen haben, zeigt dass sich im Lager der deutschen U23-Biker in den vergangenen Jahren etwas bewegt hat. Man hat in der Nachwuchs-Kategorie Anschluss an die Weltspitze gefunden.

Das gilt auch für Christian Pfäffle. Der war 2011 Deutscher Junioren-Meister und heuer, in seinem ersten U23-Jahr, gleich zweimal in den Top-Ten im Weltcup. Das hätte man ihm kaum zugetraut, aber ist ein Hinweis darauf, dass das gehobene Niveau im eigenen Land, die Leistungskurve nach oben verschiebt. Kein Wunder, dass Schelb und Schulte-Lünzum den 19-Jährigen auf der Rechnung haben und sich nicht nur auf ihr eigenes Duell fokussieren. «Chrissie muss man beachten, gerade auf dieser Strecke», meinte Schelb, der mit dem Neuffener gut befreundet ist. Pfäffle wurde vor kurzem Deutscher Vizemeister im Sprint und bereitet sich gezielt auf die DM vor. Er wird also ohne Jetlag ins Rennen gehen können.

Simon Stiebjahn aus Langenordnach hat sich ebenfalls ins Spiel gebracht. Einmal durch seinen U23-Europameistertitel im Marathon, den er vor knapp zwei Wochen einfahren konnte. Und dann durch den sechsten Rang beim U23-Weltcup im kanadischen Mont Sainte Anne am vergangenen Samstag. «Ich hoffe mir reicht an meinen vierten Wettkampfwochenende hintereinander noch die Kraft», meinte er im Blick auf die DM.

Ein Auge haben die Favoriten auch auf Marcel Fleschhut. Der Mosbacher gilt als «Meisterschaftsfahrer», der immer dann zu Höchstleistungen auflaufen kann, wenn es um Titel geht. Fleschhut hat in diesem Jahr noch keine starken Resultate erzielt, was zum Teil mit einem Trainingssturz zu tun hat, beim Auftakt-Weltcup in Pietermaritzburg.

Ähnliches gilt für den 19-jährigen Sascha Bleher. Aber er hat 2011 mit Rang vier bei der DM in Albstadt bewiesen, dass er die Qualität hat, um vorne mitzumischen. Auch Wiesbadener Wenzel Böhm-Gräber hat nach überstandenem Abitur wieder Fahrt aufgenommen und der Kirchzartener Fabian Strecker hätte ebenfalls das Potenzial dazu, obwohl ihm der Kurs nicht so entgegen kommt.


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