Aigle (rad-net) - Nach dem schweren Sturz bei der Tour de Pologne am vergangenen Mittwoch, hat die International Riders Association (CPA) den Weltradsportverband UCI gebeten, mehr für die Sicherheit der Fahrer zu tun. Der Dachverband solle diejenigen Organisatoren strafrechtlich verfolgen, die nicht ausreichend Sicherheit für die Fahrer garantieren können und im Zweifelsfall sogar bedenkliche Rennen absagen.
«Wir können nicht länger die Sicherheit unserer Fahrer dem Schicksal überlassen oder der Hoffnung, dass die Veranstalter verantwortungsbewusst handeln. Wir brauchen strengere Regeln und noch strengere Kontrollen», beschwerte sich CPA-Präsident, Gianni Bugno, offensiv in einer Pressemitteilung. Die CPA habe nicht die Befugnis, sich in Sicherheitskontrollen einzumischen, weshalb sie auf die Unterstützung der UCI angewiesen sei.
In der Vergangenheit, so Bugno, habe seine Vereinigung des Öfteren versucht, sich für sichere Bedingungen einzusetzen, sei aber immer wieder überhört worden: «Die CPA bittet bereits seit Jahren, dass die Barrieren geprüft und für sicher befunden werden. Das haben wir auch in der letzten Sitzung der UCI-Arbeitsgruppe für Technik und Reglement angebracht, aber bislang ist unsere Bitte unerhört geblieben.» Die CPA fungiere als Bindeglied zwischen der UCI, deren Kommissionen und den Fahrern, könne selbstständig jedoch keine Entscheidungen diesbezüglich treffen.
Nach dem schweren Sturz seines Fahrers, Fabio Jakobsen am Mittwoch, hatte der Manager von Deceuninck-QuickStep, Patrick Lefevere, einen Brief an die CPA geschrieben und sich beschwert, die Vereinigung tue zu wenig für die Sicherheit der Fahrer. Bugno erinnerte jetzt daran, dass die Mannschaften in dieser Sache selbst viel mehr ausrichten könnten, als die CPA: «Ich frage mich selbst: Warum intervenieren die Mannschaften nicht, um riskante Situationen zu vermeiden? Sie sehen die Strecken bereits im Voraus und könnten verhindern, dass ihre Angestellten an den Start gehen, wenn sie die Sicherheitsvorkehrungen als nicht ausreichend befinden. (...) Die Fahrer können die Regeln alleine nicht ändern. Die Teams haben auch eine mächtige Stimme, die sie nutzen sollten, um ihre Mitglieder zu schützen.»
Alles in allem müsse jedoch ein Konsens zwischen Fahrern, Teams, Organisatoren und der UCI herrschen, um die Situation zu verbessern: «Wir haben am 5. August alle verloren und tragen alle einen Teil der Schuld. Entweder arbeiten wir endlich alle zusammen mit derselben Vision, oder es wird sich niemals etwas ändern. (...) Was in Kattowitz passiert ist, muss als Anlass zur Einigung zwischen UCI, AIGCP, CPA und AIOCC führen. Gegenseitige Anschuldigungen machen das Geschehene nicht rückgängig und werden uns in Zukunft nicht schützen.»
Am 6. August hatte die CPA bereits einen Brief an die UCI geschrieben, in dem sie um die strengeren Regeln und Kontrollen bat. Massenankünfte bergab sollten verboten werden und diejenigen, die Unfälle verursachen, härter bestraft werden: «Fehler sind menschlich, aber manchmal haben sie schwere Folgen. Die Fahrer müssen ausgebildet werden, und wir sind die ersten, die beispielhafte Strafen für diejenigen fordern, die Fehler machen. Aber wir erwarten auch die gleiche Professionalität von denen, die eine Veranstaltung organisieren und von denen, die unsere Bewegung zu lenken.»
Bislang wartet die CPA noch auf Antwort der UCI.