Padua (rad-net) - Der frühere Paris-Roubaix-Sieger Sonny Colbrelli (Bahrain-Victorious) hofft weiterhin auf eine Rückkehr in den Radrennsport. Er wisse aber auch, dass es noch ein weiter Weg sei, bevor dies überhaupt zu einer möglichen Option werden kann.
Nach seinem Herzstillstand bei der Volta a Catalunya wurde letzten Monat berichtet, dass Colbrelli sich gut erholt habe und kurz davor war, wieder leichte körperliche Aktivitäten zu beginnen. In einem Interview mit Eurosport Anfang dieser Woche bestätigte Colbrelli, dass er jetzt wieder mit dem Fahrrad unterwegs ist - «etwas, von dem die Leute dachten, ich würde es nach dem, was in Spanien passiert ist, nicht mehr werde tun können.»
Auf die Frage, ob er die Hoffnung auf eine Rückkehr zum Rennsport aufgegeben habe, antwortete der 32-Jährige: «Habe ich nicht.» Dennoch sei für ihn die Gesundheit das Wichtigste im Leben. «Ich bin glücklich, aber wir müssen geduldig sein. Das war das erste, was sie mir gesagt haben – geduldig zu sein. Und ich bin es. Ich habe versucht, in diesen Monaten der Inaktivität ruhig zu bleiben.»
Um festzustellen, ob Colbrelli wieder Radrennen fahren kann, müssten irgendwann wichtige Tests durchgeführt werden. «Dann werden wir verstehen, ob ich zurückkehren kann oder ob ich weitere Tage oder sogar Monate der Genesung brauche», erklärt der Europameister.
Colbrelli fuhr am Donnerstag mit einigen seiner Teamkollegen von Bahrain-Victorious, das erste Mal seit seinem Herinfarkt und der Herzschrittmacher-Transplantation. «Wunderschön», beschrieb er die Fahrt. «Ich kann nicht leugnen, dass ich bei meiner Ankunft eine Träne wegwischen musste, weil es sich wirklich gut anfühlt, meine Mitarbeiter und Teamkollegen zu umarmen. Ich fühle mich immer noch wie ein Teil von ihnen.»
Nach einem Aufenthalt in Krankenhäusern in Katalonien und Italien wurde bestätigt, dass der 31-jährige Colbrelli an einer instabilen Herzrhythmusstörung gelitten hatte, die eine Defibrillation erforderte. Colbrelli wurde mit einem subkutanen Defibrillator ausgestattet, der unter seinem Schlüsselbein eingeführt wurde. Seitdem lässt er sich regelmäßig in der Abteilung für Sportkardiologie der Universität Padua untersuchen.