Nürnberg (dpa) - Rad-Weltmeisterin Regina Schleicher und der frühere deutsche Meister Gerald Ciolek haben beim Nürnberger Altstadtrennen ihren Heimvorteil genutzt. Der Radprofi vom Team Wiesenhof verwies nach fast 157 Kilometern im Sprint die versammelte Konkurrenz auf die Plätze.
Ebenfalls im Sprint sicherte sich die 32 Jahre alte Weltmeisterin vom Team Nürnberger den Sieg bei den Frauen. Zeitfahr-Spezialist Michael Rich beendete mit dem Traditionsrennen seine lange Profi-Karriere.
Nach neun Jahren im Profi-Geschäft erklärte der Profi aus Emmendingen seinen Rücktritt. Rich konnte in seiner Laufbahn unter anderem fünf deutsche Meistertitel im Zeitfahren erringen. 1992 wurde er in Barcelona mit dem deutschen 100-Kilometer-Straßenvierer Olympiasieger. Rich gewann drei Mal die Bayern-Rundfahrt und war auch bei der Tour de France zwei Mal am Start.
Zwei Wochen vor der Weltmeisterschaft hinterließ Schleicher einen starken Eindruck, angesichts des anspruchsvollen WM-Kurses rechnet sie sich aber in Salzburg keine Chancen auf eine Titelverteidigung aus. «Ich war sehr motiviert», erklärte sie nach ihrem Sprintsieg vor Ina-Yoko Teutenberg (T-Mobile). «Es war nicht nur ein Heimrennen, sondern wohl auch mein letzter Auftritt im Weltmeistertrikot.» Dritte wurde Vorjahressiegerin Georgia Bronzini aus Italien. Den Sieg im Gesamt-Weltcup hatte sich schon vor dem Finale in Nürnberg die Britin Nicole Cooke gesichert, die in Nürnberg Fünfte wurde.
Auch ohne die großen Stars entwickelte sich bei den Männern über knapp 157 Kilometer von Beginn an ein spannendes Rennen. Der Ausreißversuch einer vier Fahrer starken Gruppe brachte das Hauptfeld in Zugzwang, doch rund 17 Kilometer vor dem Ziel wurde das Quartett gestellt. Im Schlusssprint war dann Ciolek der Stärkste. «Bei einem so gut mit Sprintern besetzten Feld zu gewinnen, ist für mich auf jeden Fall ein großer Erfolg», sagte der Sieger.