Heubach (rad-net) - Zum Abschluss der 19. Auflage des BiketheRock powered by KMC in Heubach hat der Tscheche Ondrej Cink das Herren-Rennen gewonnen. Er verhinderte den vierten Erfolg von Florian Vogel mit 35 Sekunden Vorsprung des Schweizers. Dritter wurde Joshua Dubau aus Frankreich, 1:21 Minuten zurück. Überraschend war Luca Schwarzbauer als Siebter (+3:36) bester Deutscher vor seinem Teamkollegen Georg Egger (+3:56).
Die Konstellation auf den ersten drei Plätzen war bereits in der ersten Runde sichtbar. Ondrej Cink (Kross Racing) diktierte am Berg das Tempo und kam mit einem kleinen Vorsprung auf Florian Vogel (KMC Ekoi Orbea) von acht Sekunden an die Zeitmessung, weitere drei Sekunden später rollte Joshua Dubau (Sunn Factory Racing) in die zweite Runde.
Vogel schloss zu Cink auf. «Ich habe in der zweiten Runde gemerkt, dass ich am Berg stärker bin und habe dann ein bisschen mehr Tempo gemacht», erklärte der WM-Dritte von 2015. «Mir war das zu schnell, ich musste mein Tempo fahren», bestätigte Florian Vogel. Sein Tempo war immerhin schnell genug, um Joshua Dubau auf Distanz zu halten, der im Vorjahr als U23-Sieger in Heubach schon bewiesen hatte, dass er mit dem Terrain was anzufangen weiß.
Der Abstand zwischen Cink und Vogel blieb relativ stabil, so dass Cink immer wachsam und aktiv bleiben musste. «Heute lief es perfekt für mich. Es ist ein Old-School-Kurs hier, aber ich mag das. Ich bin in einer guten Form und es ist immer schön ein HC-Rennen zu gewinnen», kommentierte Cink seinen ersten BiketheRock-Sieg.
Florian Vogel war mit sich im Reinen, zumal Cink als einer der besten Kletterer gilt. «Ich habe mich gut gefühlt und bin zuversichtlich für den Weltcup-Auftakt», so der zweifache Europameister.
Joshua Dubau war mit seinem Resultat mehr als zufrieden. «Ich hatte einen schlechten Start, weil ich nicht in mein Pedal gekommen bin. Aber im ersten Anstieg konnte ich mich gleich um viele Positionen verbessern und oben war ich an dritter Stelle. Danach bin ich ein kontrolliertes Rennen gefahren, das ist das Beste für mich», erklärte der beste von drei Franzosen auf dem Podium.
Titouan Carod (BMC Racing) belegte Rang vier (+1:57), nachdem er einen «miserablen» Start hatte, ohne zu wissen warum. «Ich weiß nicht was passiert ist, aber ich war nur 20. oder 25. Aber dann konnte ich gut nach vorne fahren und bin froh, dass die Beine gut waren, weil ich drei harte Trainingswochen hinter mir habe», so der Franzose, der sich in der vorletzten Runde von seinem Landsmann Jordan Sarrou (Absolute Absalon, +2:35) lösen konnte.
Schwarzbauer: Das gibt Selbstvertrauen
Ein überraschend starkes Rennen gelang Luca Schwarzbauer (Reudern) vom Lexware-Team. Der Junioren-Vizeeuropameister von 2014 ist eigentlich kein Mann für den «Pain Trail», wie der Anstieg in Heubach genannt wird. Doch Schwarzbauer riskierte ein hohes Anfangstempo. Als Sechster kam er in dem Feld mit vielen Weltklassefahrern aus der ersten Runde. Wer befürchtet hatte, dass der 22-Jährige damit überzogen hat, wurde eines besseren belehrt.
Carod war erst mal der einzige, den er passieren lassen musste. Bis zur vierten von sechs Runden blieben seine Rundenzeiten auch stabil, dann musste er wegen Krämpfen ein wenig locker lassen.
Der Schweizer Reto Indergand ging vorbei und von hinten rückte auch sein Teamkollege Georg Egger näher. Doch Schwarzbauer hielt den Deutschen Vize-Meister auf Distanz und überquerte die Ziellinie auf einem nie erwarteten siebten Rang (+3:36).
«Ich bin so froh, weil ich in den letzten Wochen ins Stolpern geraten bin. Dass ich bei dieser Besetzung hier Siebter werden kann, das zeigt gibt Selbstvertrauen und zeigt mein Potenzial. Es zeigt mir auch, dass es Sinn macht, was ich hier betreibe», erklärte ein überglücklicher Schwarzbauer.
Georg Egger wurde Achter, ein Ergebnis, das für ihn «okay» war, aber keine Jubelarien auslöste. «Ich denke, ich habe es mir gut eingeteilt. Aber ich habe mich heute nicht so frisch gefühlt, wie ich es mir gewünscht hätte. Die eine oder andere Position wäre noch drin gewesen», meinte Egger. «Die Abfahrt bin ich gut runter gekommen, aber im Anstieg war ich nicht so stark.»
Markus Schulte-Lünzum (Bike Way Israel) wurde 13. (+5:01), BiketheRock-Marathonsieger Simon Stiebjahn (Team Bulls, 5:21) immerhin 14.
Der Deutsche Meister Manuel Fumic (Cannondale Factory Racing) belegte nur Rang 26 (+8:09), nahm es aber gelassen. «Ich weiß, was wir vergangene Woche trainiert haben, deshalb war das heute keine Überraschung. Wenn du hier nicht frisch bist, kannst du nichts ausrichten», so der Kirchheimer. Seinem Teamkollegen Maxime Marotte (Frankreich) erging es genauso. Er wurde nur 27. (+8:12).