Berlin (rad-net/dpa) - Favoritensiege und Verwirrung bei der Wertung des Punktefahrens haben den dritten Tag bei den deutschen Bahnrad- Meisterschaften bestimmt.
Im Keirin der Frauen sicherte sich Christin Muche aus Cottbus ihren fünften Titel in Serie, in der Einerverfolgung über 3000 Meter war die Meisterin von 2004 und 2005, Verena Jooß (Friesenheim), nicht zu schlagen. Bester Punktefahrer wurde Roger Kluge (Cottbus), nachdem Titelverteidiger Sebastian Frey (Viernheim) bereits im Vorlauf ausgeschieden war.
Muche setzte sich überlegen gegen Sprint-Meisterin Dana Glöß (Berlin) durch. «Ich musste nur auf sie achten. Der Titel gibt mir viel Selbstvertrauen für meinen neuen Lebensabschnitt», sagte Muche. Nachdem ihr langjähriger Coach Reneé Schmidt an den Stützpunkt des Weltverbandes UCI nach Aigle (Schweiz) wechselte, startet sie vom 1. September an für den Chemnitzer PSV, wo sie von Ralph Müller betreut wird.
Im
mit Spannung erwarteten und hochklassig besetzten Punktefahren der Männer
gewann der Cottbuser Roger Kluge. „Nach vielen Podiumsplätzen hat es endlich
für einen Titel gereicht“, sagte der 21-jährige Lausitzer, der auf dem
Zielstrich überhaupt nicht wusste, dass er Meister ist. „Ich wusste nur, dass
ich vorne mit dabei bin“, erzählte Kluge, der 92 Punkte auf seinem Konto
hatte und damit drei Zähler vor dem Überraschungszweiten Marcel Barth (21/Thüringer
Energie Team) lag. „Damit hätte ich überhaupt nicht gerechnet“, jubelte
Barth, der nach zweijähriger, verletzungsbedingter Pause vom Radsport nun
langsam wieder Anschluss findet. „Der Start hier war eigentlich nur als Test
geplant.“ Bronze holte sich Henning Bommel (24/Berliner TSC) mit 74 Punkten.
Titelverteidiger Sebastian Frey (Team Sparkasse) war schon im Vorlauf
ausgeschieden. Der gebürtige Mannheimer kommt erst langsam wieder in Fahrt,
nachdem er im April eine Schultereckgelenksprengung erlitten hatte und mehrere
Monate pausieren musste.
Eine nicht so klare Angelegenheit war die 3000-m-Einerverfolgung der Frauen. Verena Jooß (Friesenheim) verwies dabei in 3:42,727 Minuten Charlotte Becker von der Equipe Nürnberger mit gut einer Sekunde Vorsprung auf Rang zwei. Beckers ältere Schwester Christina musste sich im «kleinen Finale» überraschend Alexandra Sontheimer (Reute) geschlagen geben.
Im Sprint-Finale der Männer treffen Titelverteidiger Matthias John (Erfurt) und Carsten Bergemann (Heidenau) aufeinander. John setzte sich im Halbfinale ebenso in zwei Läufen gegen Stefan Nimke (Schwerin) durch wie Bergemann gegen seinen Kollegen vom XXL erdgas Team Chemnitz, Robert Förstemann (Gera).
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