Hamburg (dpa) - Deutschland-Tour-Chef Kai Rapp will einen Start des dopingverdächtigen Teams Astana um Andreas Klöden bei dem Radrennen im August verhindern.
«Astana wird ein Problem haben bei uns. Wir sehen sie nicht am Start», sagte Rapp «Spiegel Online» in einem am 27. Juli veröffentlichten Interview. Das kasachische Team hatte sich von der Tour de France zurückgezogen, nachdem Kapitän Alexander Winokurow positiv auf Blutdoping getestet wurde. Auch der Cottbuser Klöden musste vorzeitig die Heimreise antreten.
Rapp erklärte, der Rennveranstalter würde derzeit prüfen, ob Start-Verbote für bestimmte Teams und Fahrer bei der Deutschland-Tour möglich seien. Da die Rundfahrt ein ProTour-Rennen ist, müssen nach den Regeln des Weltverbands UCI bislang alle Mannschaften mit entsprechender Lizenz zugelassen werden. «Inwieweit wir uns daran halten können und werden, das klären wir zurzeit», sagte Rapp.
Der Rundfahrt-Chef sieht die diesjährige Deutschland-Tour in einer Vorreiter-Rolle für die Zukunft des Sports. «Hier wird entschieden, in welche Richtung der Radsport künftig fährt. So wie bisher kann es nicht weitergehen. Das System hat komplett versagt», erklärte Rapp. Schon im Vorfeld werde jeder gemeldete Fahrer auf Anhaltspunkte für einen Doping-Verdacht geprüft. Bei der Tour solle es scharfe Kontrollen geben.
Rapp forderte Teams und Verbände zur Mithilfe auf. «Da können wir als Veranstalter alleine überhaupt nichts machen. Alles muss in Frage gestellt werden», sagte Rapp. Die Deutschland-Tour wird vom 10. bis 18. August ausgefahren. Start ist in Saarbrücken, Ziel in Hannover.