La Punt (dpa) - Der italienische Radprofi Francesco Casagrande ist bei der Tour de Suisse ins Goldtrikot des Spitzenreiters geschlüpft. Der Sieger von 1999 gewann die schwere 5. Etappe über 178 Kilometer von Ascona nach La Punt und löste Telekom-Profi Alexander Winokurow nach seinem zweiten Tageserfolg als Führender ab.
Während der Kasache mit 39 Sekunden Rückstand seinen knappen Vorsprung auf Casagrande einbüßte, erreichte Jan Ullrich den Zielort im Engadin als zwölfter 2:52 Minuten nach dem Sieger. Direkt dahinter landete Patrik Sinkewitz aus Künzell. In der Gesamtwertung bleibt Sinkewitz auf Rang acht mit 3:29 Minuten Rückstand bester Deutscher, Ullrich ist weiterhin Zehnter und liegt 3:33 Minuten hinter Casagrande.
Eine anfangs acht Fahrer umfassende Ausreißergruppe mit dem Düsseldorfer Sven Teutenberg und Stephan Schreck vom Team Telekom zerfiel im Verlauf der Etappe. Sprinter Teutenberg konnte frühzeitig nicht mehr folgen. Schreck musste abreißen lassen, als der Italiener Paolo Bettini im 26 Kilometer langen Anstieg zum 2315 Meter hoch gelegenen Albulapass das Tempo immer wieder anzog.
Schließlich musste aber auch der Weltcup-Gesamtsieger des Vorjahres der großen Hitze Tribut zollen und Winokurow sowie dessen härtesten Verfolger Casagrande aufschließen und letztlich vorbei fahren lassen. Casagrande war zwei Tage nach seinem Erfolg in Saas Fee erneut nicht zu halten und hängte Winokurow wie schon am Donnerstag ab. Ullrich zeigte eine ansprechende Leistung und überholte beim Anstieg leicht und locker den letztjährigen Rundfahrt- Sieger Alex Zülle, der diesen Erfolg noch im Trikot des Team Coast gefeiert hatte.
Als weiterer Härtetest gilt auch die 6. Etappe am Sonntag über 135 Kilometer mit Start und Ziel in Silvaplana. Dabei muss der Albulapass erneut bezwungen werden, diesmal von La Punt aus, zudem steht der Julierpass auf dem Programm.