Manchester (rad-net) - Richard Carapaz wird nicht an der diesjährigen Tour de France teilnehmen. In einer Pressekonferenz erklärte der Ecuadorianer jetzt, dass er zunächst ein Höhentrainingslager in seiner Heimat einlegen und sich anschließend auf die diesjährige Vuelta a España konzentrieren werde, wo er den Gesamtsieg ins Visier nehmen wolle.
«Das ist das Hauptziel. Zuvor könnte ich ein kleines Etappenrennen wie die Tour de Pologne bestreiten. Dann würde meine Saison mit ein paar Klassikern enden», erklärte Carapaz jetzt vor seinem Abflug nach Ecuador mit Blick auf die Vuelta. In seiner Heimat Carchi, die in 3000 Metern Höhe an der kolumbianischen Grenze liegt, will sich der Fahrer von Ineos Grenadiers maßgeblich auf die Spanien-Rundfahrt Ende August vorbereiten: «Ich werde für etwa einen Monat im Land sein, ich werde zu Hause in der Region Carchi sein, um zu trainieren. [...] Es ist mein Lieblingsort.»
Carapaz war zuletzt beim Giro d'Italia gestartet, wo er nach sechs Tagen im Rosa Trikot, die Führung nach der vorletzten Etappe an Jai Hindley (Bora-hansgrohe) abgeben musste und letztendlich den zweiten Platz im Gesamtklassement belegte. Gemeinsam mit seinem Gesamtsieg beim Giro d'Italia 2019, hat Carapaz damit mehr Tage im Rosa Trikot verbracht als jeder andere südamerikanische Profi. «Ich denke, dass meine Leistungen etwas ganz Großes darstellen», erklärte der Fahrer, der bei seinen neun Grand-Tour-Teilnahmen insgesamt viermal auf dem Podium stand. «Auf Weltebene gibt es vier oder fünf (Grand Tour-)Athleten, und ich gehöre zu ihnen. Mein größter Stolz ist, dass ich unter den Besten sein kann.»
Für die Tour de France wird nun erwartet, dass Ineos Grenadiers Adam Yates und Dani Martinez als Teamkapitäne für die Rundfahrt bestimmt. Weitere Anwärter für den Kader der britischen Mannschaft dürften Tom Pidcock, Ethan Hayter und der Gesamtsieger der Tour de France 2018, Geraint Thomas, sein.