Berlin (dpa) - Das Bundesinnenministerium hat nach dem jüngsten Doping-Fall um den T-Mobile-Fahrer Patrik Sinkewitz die Sorge um die Straßenrad-WM in Stuttgart bekräftigt.
«Wir beobachten das sehr intensiv und auch mit berechtigter Sorge im Hinblick auf die WM», sagte Ministeriums-Sprecher Christian Sachs in Berlin. «Diese Rad-WM muss ein Neuanfang sein. Es kann nicht so weiter gehen wie bisher.»
Bei den Weltmeisterschaften vom 25. bis 30. September seien der Bund, das Land Baden-Württemberg und die Stadt Stuttgart mit nicht unerheblichen Steuermitteln engagiert. Sachs hofft daher auf die positive Wirkung der so genannten Steuerungsgruppe für die WM. Diese Gruppe soll mit dem internationalen Radsport-Verband UCI, dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) sowie den nationalen und internationalen Anti-Doping-Agenturen NADA und WADA ein «Anti-Doping-Regime» bereitstellen.
Sachs verwies außerdem auf die vom Innenministerium (BMI) gegründete «Task Force». Sie überprüfe derzeit, ob die Sportverbände oder Olympia-Stützpunkte eventuell Bundes-Fördermittel gezielt zu Doping-Maßnahmen missbraucht haben. Das BMI werde die Entwicklung bei der Tour de France «weiter aufmerksam verfolgen». Tags zuvor war die positive A-Probe von Sinkewitz bekannt geworden. Die öffentlich- rechtlichen Fernsehsender ARD und ZDF hatten daraufhin das vorläufige Ende ihrer Berichterstattung beschlossen.