Nizza (dpa) - Entwarnung beim deutschen Radstar Emanuel Buchmann, und sogar Maximilian Schachmann schafft es noch zur Tour de France.
Das Duo vom Team Bora-hansgrohe steht trotz der teils heftigen Sturzverletzungen im Aufgebot für die am Samstag beginnende Frankreich-Rundfahrt. Das teilte der Rennstall mit. Damit bleibt das achtköpfige Team wie ursprünglich geplant.
Buchmann war vor gut einer Woche bei der Dauphiné-Rundfahrt auf einer Abfahrt vom Col de Plan zu Fall gekommen war und hatte dabei starke Prellungen und Hautabschürfungen erlitten. «Der Sturz ist bitter, weil ich richtig gut in Form war. Bei der Dauphiné war ich hinter Roglic der Stärkste am Berg, mit Pinot zusammen. Es gibt nun ein paar Fragezeichen, zumal es ja gleich richtig los geht. Es gibt keine Zeit zum Einrollen. Schon auf der zweiten Etappe geht es in die Berge», sagte Buchmann.
Teamkollege Schachmann kann sogar trotz seines Schlüsselbeinbruchs starten. «Natürlich hätte ich mir andere Voraussetzungen gewünscht», sagte der Berliner und fügte hinzu: «Ich habe in den vergangenen Tagen so gut wie möglich trainiert und hoffe, dass es auch im Rennen machbar ist und ich mit den Schmerzen umgehen kann.» Schachmann hatte sich die Verletzung vor einer Woche bei der Lombardei-Rundfahrt zugezogen, als er von einem plötzlich auf der Strecke befindlichen Auto gerammt worden war.
Es bleibt aber fraglich, zu was die beiden zu leisten imstande sind. Buchmann hatte sich das Tour-Podium zum Ziel gesetzt. «Ich habe mich letzte Woche voll auf die Therapie konzentriert, und konnte erst Ende der Woche wieder aufs Rad steigen. Am Wochenende im Training lief es nicht nach Wunsch. Das Ganze hat mich ziemlich zurückgeworfen», berichtete Buchmann.
Im Vorjahr war der 27-Jährige mit starken Leistungen in den Bergen in die Weltspitze vorgedrungen. Nur 25 Sekunden hatten zum Podium gefehlt. Trotzdem schaffte Buchmann aber die beste Platzierung eines deutschen Fahrers seit Andreas Klöden 2006. Als einziger Deutscher gewann Jan Ullrich 1997 die Tour.
Schachmann ist bei der Tour als Helfer von Buchmann vorgesehen. Dazu hätte er an vereinzelten Tagen selbst auf Etappenjagd gehen können. Das erscheint nun eher unrealistisch. «Der Bruch des Schlüsselbeins bei Max hat sich in den letzten Tagen sehr gut entwickelt. Wir haben die nötige Stabilität, um es zumindest zu versuchen. Er trainiert seit ein paar Tagen wieder auf der Straße, und das läuft unseren Erwartungen entsprechend», sagte Teamarzt Jan-Niklas Droste.