Wien (rad-net) - Matthias Brändle denkt offenbar darüber nach, den Stundenweltrekord von Victor Campenaerts anzugreifen. Die Bestmarke liegt seit Anfang 2019 bei 55,089 Kilometern, aufgestellt von Campenaerts im mexikanischen Aguascalientes. «Ich denke nicht, dass Victors Rekord unschlagbar ist», sagte Brändle gegenüber «Cycling Weekly».
«In meinem Kopf beschäftige ich mich damit, es eines Tages wieder zu versuchen», so der Österreicher, der ab Oktober 2014 für einige Monate Rekordhalter war. Er legte in einer Stunde 51,582 Kilometer zurück und überbot damit Jens Voigts Bestmarke. Sein Rekord wurde schließlich von Rohan Dennis in 52,491 Kilometer gebrochen.
«Als ich das gemacht habe, war es ein kleines Projekt. Es hat insgesamt drei Wochen gedauert. Wir haben das Rad ein bisschen eingestellt, aber wenn wir wieder den Rekord knacken wollen, müssten wir uns ernsthaft vorbereiten», erklärt Brändle. «Man braucht eigentlich sechs Monate, um sich richtig vorzubereiten. Es ist etwas Großes. Ich habe noch keinen Termin geplant. Ich weiß auch nicht, ob ich jemals wieder versuchen werde, aber es ist eine Idee.»
Dem Zeitfahr-Spezialisten ist dabei auch bewusst, dass sein derzeitiges Team Israel Cycling Academy oder ein späteres Team zögern könnte, dem Rekordversuch zuzustimmen, da er damit die Hälfte der Straßensaison verpassen würde. «Und das ist ein Problem. Die Teams bezahlen uns für die Teilnahme an den Rennen und nicht nur für drei oder vier Monate», sagt der 29-Jährige. «Es ist auch teuer. Dazu schnappt man sich nicht nur ein Fahrrad. Man muss sich jedes Detail ansehen. Victor hat jedes Detail untersucht und entschied, dass Mexiko der beste Ort sei. Das erste Mal, dass ich einer Radrennbahn fuhr, war kurz vor meinem Versuch in Aigle. Wenn ich das Projekt wieder aufgreife, mache ich das mit Spezialisten», sagt Brändle.