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Der Belgier Tom Boonen feierte seinen vierten Erfolg beim berühmten Rad-Klassiker Paris-Roubaix. Foto: Nicolas Bouvy
08.04.2012 17:14
Boonen triumphiert zum vierten Mal in Roubaix

Roubaix (dpa) - Keiner hat die einmalige Tom-Boonen-Show bei der 110. Auflage von Paris-Roubaix stören können. Der 31-jährige Rad-Weltmeister von 2005 krönte ein 53-Kilometer-Solo im Velodrom von Roubaix mit dem vierten Sieg beim wohl schwersten aller Frühjahrs-Klassiker.

Damit zog Boonen, vorher in Roubaix 2005, 2008 und 2009 erfolgreich, mit seinem Landsmann Roger de Vlaeminck gleich, der mit vier Siegen bisheriger alleiniger Rekordhalter war. Der Franzose Sebastian Turgot wurde vor dem italienischen Ex-Weltmeister Alessandro Ballan mit 1:39 Minuten Rückstand Zweiter hinter Boonen. Der Triumphator jubelte schon 1600 Meter vor dem Ziel mit gespreizten vier Fingern in die Kamera und absolvierte die Ehrenrunde im Velodrom fast gemütlich.

Tony Martins Teamkollege Boonen, der in diesem Frühjahr schon Gent-Wevelgem, den E3 Harelbeke und vor einer Woche zum dritten Mal die Flandern-Rundfahrt gewonnen hatte, ist nach langer Durststrecke wieder auf dem absoluten Zenit. Nicht nur seine begeisterten belgischen Landsleute hatten seine Kokain-Affären aus vergangenen Jahren ohnehin längst zu den Akten gelegt.

Boonen, der in seinem Heimatland den Status eines Popstars genießt, siegte nach 255 Kilometer in der «Hölle des Nordens» als absoluter Topfavorit. Auf einem Spezialrad ließ er der Konkurrenz nicht die Spur einer Chance und hatte auch vor einem langen, risikoreichen Solo keine Angst. 53 Kilometer vor dem Ziel ließ er seinen Teamkollegen und Begleiter Niki Terpstra stehen und genoss seine Triumphfahrt durch das Spalier der Zuschauer.

Auch der wegen seines mehrfachen Schlüsselbeinbruchs fehlende Zeitfahr-Weltmeister Fabian Cancellara (Schweiz) hätte die Kreise des Belgiers womöglich nicht stören können. Die Italiener Filippo Pozzato und Ballan, die Boonen in Flandern noch hart zugesetzt hatten, konnten ihm am Sonntag nicht gefährlich werden.

Die deutschen Profis spielten im Finale der strapaziösen Tour über insgesamt 27 Kopfsteinpflaster-Passagen auf 51,5 Kilometern keine Rolle. Großes Pech hatte Grischa Janorschke (Kleinkunstadt) vom deutschen Zweitdivisionär NetAPP, der in einer Spitzengruppe 84 Kilometer vor dem Ziel böse gestürzt war. Er wurde mit Verdacht auf Knochenbrüche ins Krankenhaus gebracht.

Einziger deutscher Sieger des Superklassikers bleibt der 1953 verstorbene Joseph Fischer, der die erste Ausgabe 1896 gewonnen hatte.


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