München (dpa) - Der frühere Radprofi Udo Bölts fühlt sich nach seiner Doping-Beichte erleichtert.
«Es geht besser, so richtig gut aber natürlich nicht. Das geht nicht so schnell. Das Ganze ist ein wahnsinniger Spießrutenlauf», sagte Bölts in einem Interview mit der Münchner «Abendzeitung». «Es war nicht mehr auszuhalten. Ich musste gestehen.» Der frühere Jan-Ullrich-Teamkollege, der seinen Kapitän mit dem legendären Spruch «Quäl dich, du Sau» zum Toursieg 1997 trieb, fühlt sich durch die Darstellung in den Medien belastet. «Ich dachte schon, dass das schlimm wird, aber nicht so schlimm. Wenn ich durch die Fernsehwelt wandere, habe ich das Gefühl, dass ich ein schlimmes Kapitalverbrechen begangen habe, dass ich ein Schwerstkrimineller bin.»
Sein Doping-Vergehen wolle er jedoch nicht schönreden. «Ich habe betrogen und gelogen, und das war ein ganz, ganz schlimmer Fehler, den ich zutiefst bedauere.» Als Teamchef des Profi-Radrennstalls Gerolsteiner ist Bölts nach seinem Geständnis zurückgetreten.