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Jan Ullrich ist vom CAS schuldig gesprochen worden. Foto: Bernd Thissen
09.02.2012 13:02
Blutdoping bei Fuentes: CAS verurteilt Jan Ullrich

Lausanne (dpa) - Fünf Jahre nach seinem Rücktritt ist Jan Ullrichs Akte als Profiradsportler mit einer Doping-Verurteilung und einer geringen Geldstrafe geschlossen worden.

Der Internationale Sportgerichtshof CAS demonstrierte Kompromisslosigkeit und sperrte den einzigen deutschen Tour-de-France-Gewinner am Donnerstag rückwirkend vom 22. August 2011 an für zwei Jahre für alle Aktivitäten im Profiradsport. Zudem annullierte das Gericht alle Ergebnisse Ullrichs seit dem 1. Mai 2005 - darunter Rang drei bei der Tour de France 2005, Rang zwei im selben Jahr bei der Deutschland-Tour und den Gesamtsieg bei der Tour de Suisse 2006.

Außerdem muss Ullrich an den Gewinner des Verfahrens, den Weltverband UCI, 10 000 Schweizer Franken an Prozesskosten bezahlen. Das kann er wahrscheinlich mit einem Griff in die Portokasse erledigen - nach Schätzungen verdiente der gebürtige Rostocker während seiner schillernden Karriere mindestens 50 Millionen Euro. Ullrichs seit Monaten angekündigte Erklärung in eigener Sache ist überfällig.

«Es ist bedauerlich, dass Jan Ullrich nicht vorher die Chance ergriffen hat, von sich aus Klarheit zu schaffen», erklärte der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Thomas Bach und forderte wie viele andere ein Geständnis: «Wir hoffen auch in seinem eigenen Interesse, dass er zumindest jetzt einsichtig ist und sich entsprechend erklärt.»

Der CAS begründete das Urteil mit den erwiesenen Verstrickungen Ullrichs in die Affäre um den mutmaßlichen spanischen Doping-Arzt Eufemiano Fuentes - die schon die Staatsanwaltschaft Bonn 2007 offengelegt hatte. Nach Ansicht der Kammer war Ullrich, der Doping bislang stets bestritten hat, spätestens vom 1. Mai 2005 an Kunde von Fuentes. Er habe sich des Blutdopings schuldig gemacht. Dies hätten Dokumente belegt.

Unter anderem habe Ullrich mehr als 80 000 Euro an den Mediziner bezahlt, mit dem er nach UCI-Ansicht wahrscheinlich schon vor 2004 zusammengearbeitet hätte, wie es in der 24-seitigen Begründung des Urteils hieß. Sein ehemaliger, langjähriger Begleiter Rudy Pevenage, der die Verbindungen zu Fuentes hergestellt haben soll, wollte sich dazu auf dpa-Anfrage nicht äußern.

Der Weltverband UCI hatte in der CAS-Anhörung zum Fall am 22. August 2011 eine lebenslange Sperre gefordert. Weil Ullrich aber nicht als Wiederholungstäter anzusehen ist - sein Ecstasy-Befund von 2002 ist in diesem Zusammenhang nicht relevant - beschränkte sich das Gericht auf eine Zwei-Jahres-Sperre. Der CAS zeigte sich überrascht, dass sich Ullrich in der Sache nicht gegen die Vorwürfe und Beweise wehrte. Die Dauer des Verfahrens habe auch damit zusammengehangen.

Anders als Alberto Contador, der Anfang der Woche ebenfalls für zwei Jahre gesperrt wurde, fühlt sich Ullrich durch das Urteil vermutlich nicht ins Unglück gestürzt. Im Gegenteil: Der 38-Jährige wertete die Entscheidung im Vorfeld als überfällige Gelegenheit, einen Schlussstrich unter seine wechselvolle Profikarriere zu ziehen. Spätestens bis Freitag wollte sich Ullrich zum CAS-Verdikt äußern. «Die Anwälte prüfen das Urteil», sagte sein Manager Falk Nier.

An seiner persönlichen Vergangenheitsbewältigung konnte Ullrich mit Hilfe seiner Berater lange feilen - das Urteil war ähnlich wie im Fall Contador immer wieder verschoben worden. Der altgediente Radprofi Jens Voigt vermutete, «die Sperre wird ihn nicht sehr bedrücken.» Es sei «gut, dass jetzt ein Schlussstrich gezogen wurde. Es liegt jetzt an ihm, sich zu äußern und das zu sagen, worauf die Fans warten», meinte der 40-Jährige. Auch Rolf Aldag, der als jahrelanger Helfer Ullrichs im Team Telekom selbst Doping gestanden hatte, wartet gespannt auf Ullrichs Ausführungen: «Das CAS-Urteil war ja nicht so spannend. Viel interessanter wird, wie sich Jan dazu äußert. Er wird wissen, was er sagen kann.»

Swiss Cycling hatte als früherer Lizenzgeber des gestürzten Superstars 2010 die Ermittlungen gegen den Wahlschweizer Ullrich vor dem Hintergrund der Doping-Affäre Fuentes eingestellt mit dem Hinweis auf «fehlende Disziplinargewalt». Gegen diese Entscheidung war die UCI vor den CAS gezogen.

Jetzt ist Ullrich gefordert. Nachdem er 2010 an einem Burnout-Leiden erkrankt war, hatte sich der Olympiasieger von Sydney im Vorjahr vorsichtig zurück in die Öffentlichkeit getastet. Zuletzt wagte sich der frühere «Sportler des Jahres» beim Ball des Sports in Wiesbaden auch wieder auf das große Parkett. Einen Tag vor dem Urteil wirkte der dreifache Familienvater auf einem PR-Termin in Bielefeld bei seinem neuen Werbepartner Alpecin so gelöst und locker, wie man ihn aus aktiven Zeiten nicht kannte. Eine Beichte wäre der einzige Schritt zur kompletten Rehabilitierung.

Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) ist froh, dass dieses Verfahren nach jahrelangen Verhandlungen endlich sein Ende fand. «Wir konzentrieren unsere Kräfte nun voll auf die Zukunft des deutschen Radsports und die Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele», erklärte BDR-Vize-Präsident Udo Sprenger.

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