Florenz (dpa) - Der Zeitfahrsieg zum dritten WM-Gold von Tony Martin hatte zumindest medial ein kurioses Nachspiel. Die Schweizer Boulevardzeitung «Blick» berichtete über angebliche Manipulationen Martins, der unter seinem engen Trikot kleine Spoiler versteckt haben soll.
«Das ist absolut lächerlich. Die von der Zeitung gezeigten Bilder zeigen einen Schattenwurf auf Tonys Unterarm, als er nach seinem Sieg auf dem Asphalt lag. Das soll angeblich Verdacht geschöpft haben. Die Schweizer sind offensichtlich schlechte Verlierer», sagte Martin-Manager Jörg Werner der Nachrichtenagentur dpa.
Laut Werner benutzte Martin den gleichen Zeitfahr-Anzug wie der britische Toursieger Bradley Wiggins, mit zwei verschiedenen Stoffarten am Unterarm. «Der ist so eng - da passt doch gar nichts drunter. Außerdem wurden Kleidung und Fahrrad vor dem Start von der Jury abgenommen», sagte Werner weiter. Auf Nachfrage hatte ein Kommissär des Weltverbandes UCI bereits zuvor erklärt, dass es keinen Handlungsbedarf gebe.
Martin hatte in Florenz deutlich mit 46 Sekunden vor Wiggins und 48 Sekunden vor dem viermaligen Schweizer Fabian Cancellara gesiegt. Cancellara war vor drei Jahren mit ähnlich obskuren Vorwürfen konfrontiert worden. Er sollte im Sattelrohr einen Geheimmotor versteckt haben.