Weissensee (rad-net) - Zum Abschluss der Protective Bike Four Peaks gab es auf der Etappe von Tröpolach nach Weissensee durch Franz Hofer einen italienischen Tagessieg. Der Gesamtsieg ging an dessen Landsmann Juri Ragnoli (Scott) vor Christoph Sauser (Specialized), dessen zweiter Gesamtrang durch zwei Defekte in Gefahr geriet. Auf Rang drei landete Uwe Hochenwarter (Bikearena Obertraun).
Franz Hofer düpierte im Kampf um den Tagessieg gleich drei Texpa-Simplon-Fahrer. Er gewann mit 4,5 Sekunden Vorsprung auf Christian Schneidawind, 4,7 Sekunden vor Wolfgang Mayer und 5,4 Sekunden vor Matthias Leisling, der aber in der Gesamtwertung nicht mehr profitieren konnte, denn Uwe Hochenwarter erreichte 30 Sekunden später als Siebter das Ziel.
Hofers Teamkollege und Träger des Gelben Trikots Juri Ragnoli (ITA, 2:57.41,7) beendete die verregnete Etappe als Fünfter und feierte bei seiner ersten Teilnahme an einem Etappenrennen gleich den ersten Sieg. Der 26-Jährige bewältigte die komplette Distanz des viertägigen Events (270.83 km, 8,861 Hm) in 11:29.51,1 Stunden.
Titelverteidiger Christoph Sauser, der aufgrund zweier Plattfüße den Anschluss an die Spitzengruppe in der Abfahrt zum Ostufer des Weissensees verloren hatte, wurde bei seiner letzten Teilnahme an einer mehrtägigen Rundfahrt Zweiter (+5.32,8 min) vor Uwe Hochenwarter (+8.03,0 min), der sich das Rotgepunktete Trikot des besten Bergfahrers in der ‘Peak-‘Hero’-Wertung sicherte.
Den größten Jubel gab es aber auf Seiten der italienischen Scott-Fahrer. Juri Ragnoli erklärte nach der Etappe, die äußerst nervös geführt worden und mit zahlreichen Attacken auf das Gelbe Trikot gespickt gewesen war: «Ich bin sehr glücklich, dass es mit dem Titel geklappt hat. Das war ein perfekter Tag für unser Team. Franz [Hofer] ist extrem stark den letzten Downhill gefahren. Ich wusste, dass er gewinnen würde.»
Der gelobte Mountainbiker, der in den vergangenen Tagen als Adjutant Ragnoli auf dem Weg zum Four Peaks-Sieg unterstützt hatte, zeigte sich ebenfalls sehr zufrieden mit dem Etappensieg; zumal der Südtiroler mit ordentlich Wut im Bauch gestartet war: «Ich habe gestern erfahren, dass ich nicht zum 14-köpfigen Kader der italienischen Mannschaft bei der WM in Gröden gehöre. Heute habe ich darauf die richtige Antwort gegeben.»
Während Hofer als einer der wenigen Top-Fahrer der Four Peaks seine Heim-WM verpassen wird, blickt Christoph Sauser – trotz des verpassten Titel-Hattricks – optimistisch in Richtung nächstes Wochenende und seines letzten großen internationalen Auftritts: «Ich bin sehr zufrieden, wie sich meine Form über die letzten Tage hinweg entwickelt hat. Ich bin immer besser geworden. Das Niveau war die letzten Tage schon sehr hoch. Bis auf den ersten Tag hatte ich eigentlich immer Alles unter Kontrolle.»
In der Damenwertung sicherte sich Sanne van Paassen (NED) den Titel bei der Four Peaks in 14:21.00,2 Stunden. Nach drei Siegen in Folge reichte der Specialized-Fahrerin heute Rang zwei (3:32.16,6) hinter der Gesamtzweiten Angelika Tazreiter (AUT, SV Kürnberg), die ihren ersten Etappensieg feiern durfte (3:29.41,1). «Platz zwei geht heute in Ordnung. Ich bin glücklich, dass ich das Trikot verteidigt habe», so die Niederländerin. Tages- wie Gesamtdritte wurde Cornelia Hug (SUI, Crazy Velo Shop Scott). Regina Genser (Craft-Rocky Mountain) wurde Tages- und Gesamtvierte (+37:59).