(cosmos-pps/rad-net, Foto Ralf Wächter) Während der deutschland tour im Juni und bei den HEW-Cyclassics Anfang August in Hamburg hatten der fahrradbegeisterte Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Kurt Bodewig, und BDR-Präsidentin Sylvia Schenk erste Kontakte geknüpft – am Donnerstag traf man sich in der BDR-Geschäftsstelle zu einem Gedankenaustausch. Wichtiges Thema war der Nationale Radverkehrsplan, an dessen Umsetzung der BDR sich aktiv beteiligen will. Minister Bodewig begrüßte diese Bereitschaft und betonte die Bedeutung des Fahrrades als Verkehrsmittel sowie die Vorbildfunktion des Sports. Künftig soll der BDR bei Themen, die seinen Zuständigkeitsbereich betreffen, angehört werden. Außerdem wurde vereinbart, gemeinsame Aktionen zu entwickeln, um für den Spaß beim Radfahren und den Radsport zu werben.
Die BDR-Delegation, der neben Präsidentin Schenk noch Fritz Ramseier, stellvertretender Präsident des BDR, Verkehrsbeauftragter Günter Riemer, Generalsekretär Werner Wenzel und Stellvertreter Karsten Schütze angehörten, schilderte die Probleme der Radsportvereine mit der Beantragung von Genehmigungen für Radtourenfahrten (RTF) – oft müssen mehrere Genehmigungsbehörden, z.B. von verschiedenen Landkreisen oder sogar unterschiedlichen Bundesländern, eingeschaltet werden. Der bürokratische Aufwand und die Gebühren sind erheblich.
In Rheinland-Pfalz und Hessen greifen inzwischen Sonderregelungen, die unter bestimmten Voraussetzungen lediglich eine Anmeldung erfordern und für die ehrenamtlich tätigen Vereinsmitglieder damit eine große Erleichterung darstellen. In der Diskussion mit dem Minister, der selbst schon an RTF teilgenommen hat, bestand Einigkeit darüber, dass Sicherheits- und Haftungsfragen nicht außer Acht gelassen werden dürfen - schließlich will auch der BDR bei den RTF-Veranstaltungen den Aktiven größtmögliche Sicherheit bieten.
Um diese Thematik zu vertiefen, soll in Kürze ein Arbeitsgespräch auf Fachebene des Bundesministeriums stattfinden. Dabei wird dann auch die vom BDR ebenfalls eingebrachte Problematik der Pflicht zur Radwegenutzung selbst bei Trainingsfahrten eine Rolle spielen.
Zum Abschluss überreichte die BDR-Präsidentin dem Minister für seine Radtouren ein offizielles Nationaltrikot. „Wir sind froh über den nun begonnenen Dialog“, zog Sylvia Schenk eine erste Bilanz: „Damit ist sichergestellt, dass der BDR die Interessen des Radsports adäquat einbringen kann – und wir sehen uns in der Pflicht, dem Fahrrad nicht nur als Sportgerät, sondern auch im Alltag zu noch größerer Geltung zu verhelfen.“