Nîmes (rad-net) - Kurz nach der Ankündigung von David Brailsford, dass Egan Bernal als Teamkapitän zum Giro d'Italia statt zur Tour de France fahren wird, hat sich auch der Kolumbianer zu seinem Debüt bei der Italien-Rundfahrt geäußert. Er bestätigte, dass der Giro in diesem Jahr die bessere Wahl für ihn gewesen sei.
«Ich denke, es war die beste Entscheidung. Ich wollte den Giro fahren, seitdem ich 2016 Profi geworden bin. Selbst als ich 2019 die Tour gewann, sollte ich eigentlich den Giro fahren, aber das hat damals nicht gepasst. [...] Ich möchte das Rennen genießen, denn es ist ein Rennen, das ich wirklich liebe und ich bin sehr glücklich, mich nun darauf zu konzentrieren und sehr motiviert durch die Aussicht, es endlich zu fahren», sagte der 24-Jährige gegenüber «Cyclingnews».
Kurz zuvor hatte sein Teamchef Brailsford verkündet, dass Geraint Thomas, Richard Carapaz und Tao Geoghegan Hart die Tour de France für Ineos Grenadiers bestreiten werden, der Sieger der Tour von 2019 allerdings nicht dabei sei. Nach einer schwierigen Saison 2020 müsse Bernal zunächst die Freude am Radsport wiederfinden, erklärte der 56-Jährige in der Ankündigung. «Ich glaube, dass er damit Recht hat, zumindest bis zu einem gewissen Punkt», pflichtete Bernal jetzt bei. «Das letzte Jahr war, aufgrund meiner Rückenprobleme, sehr schwierig für mich. Aber wir haben die Situation analysiert und ich denke, wir sind uns alle einig, dass es das Beste für mich war, mich auf Rennen zu konzentrieren, die mir wirklich Spaß machen, an denen ich wirklich Freude habe. Der Giro ist sicherlich eines, auf das ich mich schon lange gefreut habe und das mir mental einen Schub gegeben hat.»
Zurzeit fährt Bernal beim Étoile de Bessèges das erste Rennen seiner Saison und damit auch den ersten Wettkampf seit seinem frühzeitigen Ausstieg aus der Tour, vergangenen September. Trotz einer guten Auftaktetappe am Mittwoch, kämpft Bernal jedoch nach wie vor mit den Folgen seiner Skoliose. Vor den Rennen mache er derzeitig sogar verschiedene Übungen, um die Probleme im Rücken zu beheben und die Genesung weiter voranzutreiben: «Es ist noch nicht zu 100 Prozent verheilt und die Übungen machen das Rennen ein wenig härter, aber ich habe das Gefühl, dass ich auf dem richtigen Weg bin.»