Hannover (dpa) - Berlin ist im Gespräch als Etappenort für die kommende Deutschland-Tour, die nach bisherigen Planungen vom 29. August bis 6. September 2008 stattfinden soll.
«Anders als in den Vorjahren werden wir diesmal noch nicht den Startpunkt der kommenden Tour präsentieren. Die Arbeiten vor dieser Tour waren so intensiv, dass wir für 2008 noch nicht so weit sind. Berlin ist eine Überlegung, weil wir auch im kommenden Jahr wegen des unmittelbar anschließenden Hamburger Rennens im Norden aufhören müssen», sagte Tour-Chef Kai Rapp. Es gebe aber bereits zahlreiche Bewerbungen von Städten als Start- oder Zielort für das kommende Jahr.
Die Fernseh-Intendanten werden nach Auskunft eines ARD-Sprechers im November darüber entscheiden, wie die Übertragungen im kommenden Jahr von der Tour de France und Deutschland-Tour ablaufen sollen. Nach dem Doping-Fall Sinkewitz waren ARD und ZDF aus der laufenden Tour ausgestiegen und die Austragung der Deutschland-Tour hing danach lange am seidenen Faden. Ohne garantierte Fernseh-Übertragungen ist die 1999 wieder belebte nationale Rundfahrt nicht zu finanzieren.
Thomas Bach, der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), stattete der Deutschland-Tour einen Solidaritäts-Besuch ab und lobte die Bemühungen der Veranstalter für ihren kompromisslosen Anti-Doping-Kurs. «Der Radsport versucht, eine neues Kapitel aufzuschlagen. Die Veranstalter haben richtige Schritte eingeleitet und das Thema offensiv angegangen. Der feste Wille ist da, dem Radsport wieder seine Glaubwürdigkeit zurückzugeben. Aber man darf nicht bei Einzelmaßnahmen stehen bleiben», sagte Bach in Fürth. Eine ausreichende Koordination fehle, es gebe ein «Durcheinander der Zuständigkeiten». Der Kampf gegen Doping könne nur erfolgreich sein, wenn er international den gleichen Standards folge.