Bergen (rad-net) - Der Weltradsportverband (UCI) und das Organisationskomitee der Straßenweltmeisterschaft 2017 in Bergen haben die Strecken für die Titelkämpfe vom 17. Bis zum 24. September veröffentlicht. Diese führen durch das malerische Umland der Hafenstadt, das durch die hügeligen Fjorde gekennzeichnet ist.
Die spektakulärste Route wartet hierbei sicherlich auf die Zeitfahrkonkurrenz der Elite-Männer. Zunächst führt ein 16,1 Kilometer langer Rundkurs durch das Stadtzentrum, der anders als in Doha sehr wellig ist. Auf der zweiten Runde werden die Männer jedoch nach ca. drei Vierteln des Kurses zum Mount Floyen abbiegen, der 3,4 Kilometer lang und durchschnittlich 9,1 Prozent steil ist. Er ist einer der sieben Berge der Stadt und mit seinem tollen Ausblick über Bergen und die Nordsee ein beliebtes Touristenziel.
Mit 31 Kilometern ist das Zeitfahren für eine Weltmeisterschaft relativ kurz – inklusive des Mount Floyen jedoch ungemein schwer. Ob Tony Martin hier seinen Titel verteidigen kann ist höchst fraglich. Bergfeste Zeitfahrer wie Tom Dumoulin oder Chris Froome werden sich hingegen die Hände reiben. Alle anderen Zeitfahrkonkurrenzen werden sich den Schlussanstieg sparen können. Die Juniorinnen fahren eine Runde, die Junioren und Elite-Frauen eine lange Runde über 21,1 Kilometer und die U23-Männer eine kleine und eine große Runde, womit 37,2 Kilometer zu absolvieren sind. Die lange Runde enthält ferner den 1,4 Kilometer langen Birkelundsbakken mit einer durchschnittlichen Steigung von 7,2 Prozent.
Die Mannschaftszeitfahren werden in Ravnanger starten, das auf der Insel Askøy, nordwestlich von Bergen, liegt. Dann geht es über die Askøy Bridge zurück aufs Festland und schließlich am Birkelundsbakken auf den langen Rundkurs, der bis zum Ziel in die Bergener Innenstadt führt. Insgesamt werden die Teams 42,5 Kilometer zu absolvieren haben.
Die schönste Strecke werden wohl die Elite-Männer und Junioren bei ihren Straßenrennen fahren. Gestartet wird nämlich in Rong auf der Insel Blomøyna. Von dort aus führt der Kurs über eine Inselkette zurück in Richtung Bergen, wo dann wiederum ein Rundkurs gefahren wird. Dieser ist im Vergleich zum Zeitfahren leicht verändert und enthält mit dem 1,5 Kilometer langen und 6,4 Prozent steilen Salmon Hill ein weiteres Selektionselement. Die Elite-Männer werden hier 12 Runden absolvieren und kommen somit auf eine Gesamtdistanz von 276,5 Kilometern, die Junioren fünf für insgesamt 135,5 Kilometer.
Alle anderen Straßenrennen findet ausschließlich auf dem finalen Rundkurs statt. Die Juniorinnen fahren vier Runden (76,4 Kilometer), die U23-Männer zehn (191 Kilometer) und die Elite-Frauen acht (152,8 Kilometer). Thor Hushovd, Botschafter der WM in Bergen und selbst Straßenweltmeister von 2010, erwartet spektakuläre Rennen: «Es wird einen Zeitfahrkurs geben, den man noch nie bei einer WM gesehen hat. Der Schlussanstieg wird unglaublich werden und das Rennen bis zum Ende spannend halten. Der Kurs für die Straßenrennen ist technisch schwierig mit Hügeln, schnellen Abfahrten, Kopfsteinpflaster und vielen Kurven und wird die Fahrer in vielerlei Hinsicht herausfordern. Es ist ein Rennen, bei dem viele das Gefühl haben werden, gewinnen zu können.»