Bremen (rad-net) - Die Belgier Iljo Keisse und Jasper de Buyst haben das Bremer Sechstagerennen gewonnen. In einem spannenden Schlussabend holten sie sich die Führung zurück und verwiesen Theo Reinhardt/Marc Hester und Simone Consonni/Tristan Marguet auf die Plätze zwei und drei. Für den 36 Jahre alten Keisse war es bereits der dritte Sieg bei den Bremer Sixdays. 2008 gewann er an der Seite von Robert Bartko, 2017 zusammen mit Marcel Kalz.
Vier Teams in der Nullrunde, drei Punkte Differenz zwischen den beiden führenden Mannschaften: Die Voraussetzungen für die Finaljagd hätten kaum spannender sein können. Die Zuschauer erlebten ein temporeiches Rennen, in dessen Verlauf die Führung mehrmals wechselte. Zwischenzeitlich hatten Reinhardt/Hester vorne gelegen, doch mit einer einer Dublette rund 20 Runden vor Schluss, mit der sie eine Runde Vorsprung auf die deutsch-dänische Kombination herausholten machten die Belgier den Sieg perfekt. Ein letzter Angriffsversuch der Zweitplatzierten blieb ohne Erfolg und auch wenn sie die Runde noch hätten gutmachen können, hätten sie nach Punkten hinten gelegen.
Keisse/De Buyst entschieden die 55. Sixdays mit 295 Punkten für sich. Mit einer Runde Rückstand un 233 Punkten folgten Reinhardt/Hester, zwei Runden Rückstand wiesen Consonni/Marguet (292 Punkte) auf. «Die Stärksten haben gewonnen. Sie dominierten das Feld über die Tage und ließen keine Zweifel aufkommen, dass sie hier gewinnen wollten», bilanzierte Erik Weispfennig, Sportlicher Leiter in Bremen.
Im Sprinterwettbewerb wurde es am letzten Renntag noch einmal eng: Durch Siege im Keirin und Rundenrekordfahren konnte Elias Edbauer bis auf zwei Punkte an den Führenden Maximilian Levy heranfahren. Der finale Sprint brachte die Entscheidung und den Gesamtsieg für Levy. Für eine besondere Überraschung sorgte Robert Förstemann. Der 32-Jährige kam am Abend noch einmal persönlich in die Halle, um sich beim Bremer Publikum und für die vielseitige Unterstützung nach seinem Sturz am vergangenen Samstag zu bedanken.
Traditionell starteten am Finalabend auch die Para-Cycler auf der Bremer Bahn. Im 2000-Meter-Zeitfahren siegte Denise Schindler gegen Pierre Senska. Schindler, die mit zwei Jahren bei einem Unfall ihr rechtes Bein verlor und heute eine Unterschenkelprothese trägt, wurde im weiteren Verlauf des Abends zur offiziellen Botschafterin der Sixdays Bremen ernannt.