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Hans-Michael Holczer steht im Gerolsteiner-Sitz während des Ausverkaufs im Lager.
26.10.2008 12:21
Beim Gerolsteiner-Ausverkauf «steppt der Bär»

Herrenberg (dpa) - Schluss, aus - alles muss raus. Mit einem Total-Ausverkauf hat der Profi-Rennstall Gerolsteiner seinen letzten Streckenabschnitt im Radsport-Zirkus begonnen.

Vom Müsliriegel bis zum Rennrad, vom Getränkepulver über Lenker bis zur Massagebank - die in Auflösung begriffene Mannschaft veräußert seit dem Wochenende alles, was in ihrem Lager ist. «Ein Stück weit muss ich das sachlich sehen, das ist auch ein bisschen Selbstschutz», sagte Teamchef Hans- Michael Holczer über den Räumungsverkauf im Team-Hauptquartier in der schwäbischen Kleinstadt Herrenberg.

«Es war klar, dass so etwas kommen musste», meinte der 54-Jährige, der das Team seit 1999 leitet und sich nach den Doping-Schlagzeilen um seine Fahrer Stefan Schumacher (Nürtingen) und Bernhard Kohl zurückzieht. Der zweifache Tour-de-France-Etappensieger Schumacher bestreitet Doping. Der Österreicher Kohl hingegen hat ein Geständnis abgelegt und rechtfertigt sich mit der Drucksituation im Radsport. «Auf unserem Rücken wird alles ausgetragen. Wenn einer seine Leistung nicht bringt, wartet schon der nächste. Jeder ist eben ersetzbar», sagte Tour-Bergkönig Kohl dem Magazin «Focus».

Der Gerolsteiner-Ausverkauf steht fast symbolisch für den Niedergang des deutschen Radsports, zum traurigen Ende avancierte der Rennstall noch einmal zum Anziehungspunkt für hunderte Anhänger. Der Teamsitz im Herrenberger Teilort Gültstein, rund 40 Kilometer südlich von Stuttgart, ist dank seiner weiß-blauen Mannschaftswagen nicht zu verfehlen. Schnäppchenjäger warten vor dem Eingang. Nur in Gruppen werden sie hereingelassen, groß ist der Andrang in die dicht gefüllte Lagerhalle. «Es hat sich abgezeichnet, im Internet und über E-Mails, dass hier der Bär steppen wird», erklärt Holczer.

Distanziert verfolgt der Herrenberger das Treiben um die zahllosen Ersatzteile. Nach den positiven A-Proben von Schumacher und Kohl hat er tief enttäuscht kapituliert. Den Schlussverkauf nennt Holczer nun nüchtern eine Notwendigkeit: «Ich hatte Zeit, mich darauf einzustellen.»

Die Gerolsteiner-Mannschaft, dessen Sponsor bereits im September 2007 seinen Rückzug ankündigte, galt lange als sauber, bevor sich das Erfolgsprodukt immer mehr in eine Mogelpackung wandelte. «Mein Ziel ist gescheitert, da kann man nicht drumherum reden. Ich weiß heute, dass ich in diesen zehn Jahren wohl flächendeckend verarscht wurde», sagt der Anti-Doping-Verfechter Holczer. Er lächelt trotzdem und beruhigt einen Nachwuchsfahrer, der besorgt auf ihn zukommt: «Mir geht es schon wieder einigermaßen. Ich lebe schon wieder.»

Währenddessen helfen Betreuer und Mechaniker den Radsport-Fans bei der Auswahl von Sätteln, Helmen, Schuhen, Trikots, Regenjacken oder einem der rund 120 Rennräder. An den Kassen bilden sich lange Schlangen. «Es ist sicher Wehmut dabei, dass wir das alles hier so rausschmeißen», sagt Betreuer Peter Raffeiner.

Auch Radprofi Ronny Scholz sieht den Ausverkauf nicht so sachlich wie Holczer. Zwischen Gestellen, an denen die Rennräder montiert sind, klagt er: «Da hängen viele Erinnerungen dran. Ich habe das noch nicht verdaut.» An den Eisenstangen sind auch Bilder der Fahrer. Schumachers Foto hat jemand mit schwarzem Stift dick durchgestrichen. Für den 28 Jahre alten Scholz gibt es keine Entschuldigung für die mutmaßlichen Dopingsünden seiner Mannschaftskollegen. «Sie setzen alles aufs Spiel, weil sie nur an sich denken», sagt der Herrenberger sauer. «Ich will mit den beiden nichts mehr zu tun haben.»


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