Stuttgart (dpa) - Die Organisatoren der Straßen-WM in Stuttgart (25.- 30. September) haben die Nominierung Erik Zabels durch den Bund Deutscher Radfahrer kritisiert.
«Wir sind alles andere als glücklich über diese Entscheidung pro Zabel» sagte die Vorsitzende des Organisationskomitees, Susanne Eisenmann, den «Stuttgarter Nachrichten».
Die Sportbürgermeisterin der baden-württembergischen Landeshauptstadt hatte sich nach dem Geständnis Zabels, 1996 eine Woche das Dopingmittel EPO probiert zu haben, mehrfach gegen einen Start des 37-Jährigen ausgesprochen. Der BDR hatte Zabel jedoch am 29. August für die WM nominiert.
«Man muss sich im Sinne eines glaubwürdigen Neuanfangs fragen, ob das eine kluge Entscheidung war. Ich persönlich halte dies für keine», sagte Eisenmann der «Stuttgarter Zeitung». Die Stadt kann einen Start Zabels nicht verhindern, da keine aktuellen Verdachtsmomente gegen ihn vorliegen. «Wir müssen das akzeptieren und der BDR muss das in der Außendarstellung ausbaden», sagte Eisenmann.
Die WM-Organisatoren wollten nach den zahlreichen Doping-Enthüllungen im Profi-Radsport die Titelkämpfe als Neuanfang der belasteten Sportart präsentieren. So gehört zu dem umfangreichen Maßnahmenkatalog, dass ehemalige Fahrer mit einer Dopingvergangenheit nicht mit einer VIP-Akkreditierung ausgestattet werden. So darf Zabel auf dem Kurs durch die Stuttgarter Innenstadt zwar seine Runden drehen, ist aber sonst eine unerwünschte Person.