Melbourne (rad-net) - Ohne zweite Medaille, aber mit einem weiteren Startplatz für den BDR bei
den Olympischen Spielen in Athen sind die Bahn-Weltmeisterschaften im
australischen Melbourne zu Ende gegangen. Guido Fulst (RSV „Werner Otto“
Berlin) und Sven Teutenberg (SG Kaarst) belegten im
Zweier-Mannschaftsfahren den 14. Platz mIt null Punkten und zwei Runden
Rückstand auf Juan Esteban Curuchet und Walter Perez aus Argentinien,
die sich die Goldmedaille vor dem Schweizer Duo Franco Marvulli und
Bruno Risi sicherten.
"Das WM-Ergebnis mit nur einer Bronzemedaille ist nicht befriedigend und
eine schwere Schlappe in der Vorbereitung auf Olympia. Wir haben die
maximale Starterzahl für Athen nicht erreicht“, kommentierte
BDR-Sportdirektor Burckhard Bremer das Abschneiden der deutschen
Bahn-Asse. Der BDR kann nach dem Ergebnis der WM zwölf Aktive für die
Bahnwettbewerbe bei den Olympischen Spielen nominieren, darunter eine
Fahrerin. Unter den zwölf Aktiven werden in Athen insgesamt 13
Startplätze in den verschiedenen Disziplinen aufgeteilt. Ohne deutsche
Beteiligung werden in Athen das Punktefahren der Männer und Frauen sowie
die Einerverfolgung über 3000 Meter bei den Frauen stattfinden. Dennoch
erwartet Bremer von den BDR-Athleten in Athen drei bis vier Medaillen.
„Im 1000-Meter-Zeitfahren und im Teamsprint der Männer sind wir nicht
weit von der Weltspitze entfernt. Auch in der Einer- und
Mannschaftsverfolgung sowie im Madison sind Olympiamedaillen möglich,
aber auf Trainer und Aktive kommt bis Athen viel Arbeit zu“, sagte
Bremer, der ankündigte, in der nächsten Woche die WM sorgfältig zu
analysieren und die Schwachpunkte herauszuarbeiten.
Am letzten Tag der Bahn-WM belegte Jens Fiedler (Chemnitz/XXL erdgas
Team) im Sprint mit dem dritten Rang im Lauf um die Plätze fünf bis acht
insgesamt den siebten Platz. Matthias John (RSC Turbine Erfurt) wurde
insgesamt Zehnter. Hanka Kupfernagel (Werder/Team Vlaanderen -
T-Interim) kam im Scratch-Rennen als Elfte ins Ziel. Susan Panzer (RSV
„Werner Otto“ Berlin) fuhr in 35,973 Sekunden im 500-Meter-Zeitfahren
auf Platz 15.
Eine gute Nachricht erreichte das BDR-Team aus Erfurt. Eine
Kernspin-tomografie ergab, dass sich Sprinter René Wolff bei seinem
Sturz in Melbourne nur minimale Meniskusverletzungen und einen Anriss
des Innenbandes im rechten Knie zugezogen hat. „Ich muss nicht operiert
werden, beginne in der kommenden Woche mit Physiotherapie und kann
wahrscheinlich in zwei Wochen wieder trainieren“, meinte der WM-Dritte
von 2003, der seine Olympiahoffnungen damit noch nicht begraben muss.