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Ivan Basso wird erneut schwer belastet.
02.05.2007 18:18
Basso schindet bei Dopingkommission Zeit

Rom (dpa) - Der mutmaßliche Dopingsünder Ivan Basso spielt in der Fuentes-Affäre auf Zeit. Nach einem zweistündigen Verhör verließ er ohne Einwilligung zum alles klärenden DNA-Test die Antidoping-Kommission des Nationalen Olympischen Komitee Italiens (CONI) in Rom.

Die Anhörung des Giro d'Italia-Gewinners von 2006 wurde auf unbestimmte Zeit vertagt. Sein Profi-Kollege Michele Scarponi hatte sich dagegen nach kurzem Verhör sofort zu einem DNA-Test bereit erklärt und damit ein reines Gewissen demonstriert. Nun kann wie im Fall von Jan Ullrich festgestellt werden, ob einer der 223 beim mutmaßlichen spanischen Dopingarzt Eufemiano Fuentes beschlagnahmten Blutbeutel von Scarponi stammt. Der 27-Jährige kann sich damit vom Dopingverdacht reinwaschen.

Basso hingegen bleibt den Unschuldsbeweis schuldig. «Basso hat alle Fragen beantwortet und ist gelassen», behauptete sein Anwalt Massimo Martelli. Die Anhörung sei abgebrochen worden, um Material zu prüfen. «Wir hoffen, dass er sich auch im weiteren Verlauf der Ermittlungen kooperativ zeigt», sagte der Sprecher der Kommission, Fabio Filocamo.

Sichtlich angespannt war der ganz in schwarz gekleidete Basso in Rom erschienen. Neues Beweismaterial von den spanischen Ermittlern soll ihn und angeblich 106 weitere Profis schwer belasten. Dem Chef der Antidopingkommission, Ettore Torri, sollen sieben Blutbeutel aus Madrid vorliegen, die dem 29-Jährigen zugerechnet werden. Einträge in einem Terminkalender sollen seine Dopingtermine in Spanien belegen. Zudem fing Interpol während des Giro 2006 einen SMS-Verkehr von Basso mit Fuentes ab. Bisher hatte Basso bestritten, Fuentes zu kennen. Torri hatte das Beweismaterial gegen Basso nach Wiederaufnahme des im Vorjahr schon geschlossen Ermittlungsverfahrens gegen Basso als «eindeutig» bezeichnet.

Die nächste Anhörung wird kurz vor dem Start der Italien-Rundfahrt am 12. Mai erwartet. Bassos Traum von der Titelverteidigung ist längst geplatzt. Am Wochenende löste er seinen Vertrag mit dem Dicovery Channel-Team auf eigenen Wunsch hin auf. Bei einer Verurteilung durch die Sportgerichtsbarkeit droht Basso eine Sperre von zwei Jahren. Danach wartet ein Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das Anti-Doping-Gesetz und Falschaussage.

Anders als Basso machte Scarponi sofort reinen Tisch: «Ich habe meine Einwilligung zum DNA-Test gegeben», sagte der 27-Jährige in Rom. Acqua & Sapone-Teammanager Palmiro Masciarelli will ihn beim Giro am 12. Mai starten lassen. «Warum sollte ich ihn suspendieren, wenn er nicht gesperrt wird», so Masciarelli. Scarponi gab sich nach seiner Aussage in Rom gelöst: «Es gab überhaupt nichts Neues», sagte der Profi, der im Vorjahr schon von der Staatsanwaltschaft in Spanien verhört worden war und beim Skandalteam Liberty von Manolo Saiz fuhr.


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