Pau (dpa) - Nach Akteneinsicht in Madrid sieht der Anwalt von Ivan Basso die Doping-Vorwürfe gegen den suspendierten italienischen Radprofi als unbegründet. Basso sei aber bereit sich einer Gen-Analyse zu unterziehen, sagte Anwalt Massimo Martelli der französischen Zeitung «L'Equipe».
Es gebe keine Beweise, die den diesjährigen Giro-Sieger mit der Schlüsselfigur des Dopingskandals Eufimiano Fuentes in Verbindung bringen, sagte Marteilli. Basso erscheine weder auf Fotos noch auf Filmen. Die Abschrift der abgehörten Telefongespräche lasse Raum für viele Missverständnisse. Der Favorit für die Tour der France war zusammen mit Jan Ullrich und sieben weiteren Fahrern wegen angeblicher Verbindungen zum Doping-Netzwerk von Fuentes von der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt ausgeschlossen worden.
Der oberste Schweizer Sportrichter rechnet bis zum Ende des Sommers mit einem Abschluss eines möglichen Verfahrens gegen Ullrich. Im Fall eines Dopingnachweises drohe ihm die obligatorische zweijährige Sperre, sagte der zuständige Präsident der Disziplinarkammer für Dopingfälle des Schweizerischen Olympischen Verbandes, Gerhard Walter, im Internetportal Sport1.de. Weil Ullrich einen Wohnsitz in der Schweiz hat, ist der eidgenössische Radsportverband für den gebürtigen Rostocker zuständig. Walter hatte auch das Urteil im Doping-Fall des ehemaligen Gerolsteiner-Profis Danilo Hondo gesprochen.
Der Schweizer Radsport-Verband warte täglich auf die Unterlagen des Weltverbandes UCI mit dem Belastungsmaterial, sagte Walter. Sollte der Schweizer Verband Ullrich für schuldig halten, werde ihm die Profilizenz entzogen. Nach dem «Ehrenkodex» der 20 ProTour-Teams drohen dem heute 32-jährigen Ullrich nach Ablauf der Sperre zwei weitere Jahre Arbeitsverbot in einer der Elite-Mannschaften.